Zeitz Zeitz: Unterhaltungsverband Weiße Elster feiert Jubiläum
ZEITZ/MZ. - Godehard Hennies vom Wasserverbandstag Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt hatte die weiteste Anreise. In seiner Ansprache zog er Parallelen zwischen 1992 und 2012, so gab es auch vor 20 Jahren eine Fußball-EM und Olympische Spiele, die Maastrichter Verträge wurden geschlossen und damit politische Weichen gestellt.
"In Sachsen-Anhalt wurden unsere Fehler nicht wiederholt. So sind die Unterhaltungsverbände hier etwa 10 bis 20 Prozent größer als in Niedersachsen", verdeutlichte Hennies. So gab es in Niedersachsen vor 50 Jahren 115 Verbände, heute sind es 108. Zum Vergleich: in Sachsen-Anhalt sind es aktuell 28.
Allerdings plant die Landesregierung hierzulande ein neues Wassergesetz. Es soll voraussichtlich im Jahre 2013 verabschiedet werden. Für die Region hätte es gravierende Auswirkungen. So sollen zum Beispiel der Maibach und der Elsterfloßgraben - sie sind bisher Gewässer 1. Ordnung - in Gewässer 2. Ordnung herabgestuft werden. "Die Hochwasserproblematik am Maibach haben wir im vergangenen Jahr erlebt als der Bachlauf zu Jahresbeginn über die Ufer trat und Teile von Theißen überschwemmte", erinnert der Zeitzer Bürgermeister Henrik Otto in seiner Ansprache. Ursachen dafür sieht Otto im mangelnden Abfluss des Maibaches und in teils zu flachen Deichen.
"Das Land kann sich hier nicht aus der Verantwortung ziehen", mahnte Otto. Um den Maibach an diesen kritischen Stellen zu sanieren, würden dann Mehrkosten in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro auf den Unterhaltungsverband zukommen. Die Sanierung des Elsterfloßgrabens wäre unter den neuen Bedingungen gleich gar nicht mehr denkbar. Die Stadt Zeitz ist im übrigen der stärkste Beitragszahler des Verbandes. Die Gemeinde Elsteraue hingegen ist flächenmäßig das größte Mitglied.
Verbandsvorsteherin Reglindis Zander ließ in ihrem Festvortrag die vergangenen 20 Jahre Revue passieren. Unter dem Motto "Wasser ist Leben" erinnerte sie an die Gründung mit damals 50 Mitgliedern, darunter die Städte Zeitz und Hohenmölsen sowie 39 Gemeinden. Nach der Gebietsreform sind es nur noch elf Gemeinden.
Der Beitrag sei relativ stabil, lag er zunächst bei sieben Euro je Hektar, so liegt er heute bei zehn Euro. Eine Beitragserhöhung sei aktuell nicht vorgesehen, auch wenn sich das Land Sachsen-Anhalt schrittweise aus der Finanzierung zurückzog und heute keine Zuschüsse mehr zahlt. Zum Abschluss dankte Reglindis Zander vor allem Klaus Tuchscherer, der den Unterhaltungsverband mit aufbaute und die Geschäfte 17 Jahre lang führte.