Zeitz Zeitz: Alles Zucker oder was?
REUDEN/MZ. - Er gilt als Motor der Industrie in der Region - der Zucker. Auch heute noch spielt das weiße Kristall eine große Rolle in Zeitz. Vor allem wegen der Zuckerfabrik aber auch aktuell auf den Straßen, da zahlreiche Rübenlaster Nachschub zur Verarbeitung in die Produktionsstätte an der Elster bringen. Was genau dort mit den Rüben passiert, das konnten sich die Neuntklässler der Sekundarschule Elsteraue am Donnerstag ansehen.
Motor der Industrie
Zwei Tage beschäftigten sie sich in einem Projekt mit Zucker, dessen Vorkommen in der Natur, dessen Anbau, Eigenschaften und was daraus eben alles gewonnen werden kann. "Wir veranstalten das Projekt schon viele Jahre lang. Erstens, weil es hier zur Region einfach dazugehört und zweitens kann es Fächer übergreifend sehr gut aufgearbeitet werden", erklärte Schulleiter Volkmar Würfel. Er selbst berichtete im Geschichtsunterricht, wie der Zucker zum Motor der Industrie in der Region wurde. In Geografie folgte der Überblick, wo Zuckerrüben, -rohr und -palme wachsen, auch in Physik, Chemie und Biologie drehte sich alles um das weiße Kristall.
"Es ist einfach nur geil, das Feeling ist ein ganz anderes, wir können selber viel testen, das ist besser, als wenn der Lehrer nur vorn steht und was zeigt", sagte Annemarie Triebe dazu.
Eigenschaften von Saccharose
Die 15-Jährige bestimmte zusammen mit Anna Fischer (14) im Chemieunterricht Eigenschaften von Saccharose, dem herkömmlichen Haushalts- oder Kristallzucker. Farbe, Geruch, Konsistenz standen bei allen Schülern, die Bärbel Höfner am Freitagvormittag unterrichtete, ruckzuck auf dem Blatt. Aber Löslichkeit im Wasser, pH-Wert-Bestimmung oder das Verhalten beim Erhitzen mussten die Jugendlichen mit passenden Experimenten herausfinden. Neutral - so lautete das Urteil von Annemarie Triebe, als sie den im Wasser gelösten Zucker mit einem Testreifen auf dessen pH-Wert untersuchte.
Experimente, die waren auch bei Kai Meisel (15) und Max Munkelt (16) gern gesehen. Süß, weiß und kristallig - das sind die drei Eigenschaften, die die Jungen als Erstes auf dem Aufgabenblatt notierten. Dann wälzten sie das Tafelwerk, um weitere Fakten zusammenzutragen. Den Besuch in der Zuckerfabrik, den fanden sie einfach nur klasse und interessant, bekommt man so einen Einblick ja eher selten. Philipp Meyer (14) und Tobias Feige (14) wollten wissen, wie sich Zucker verhält, wenn er erhitzt wird. Das Ergebnis: er verfärbte sich dunkel, es dampfte aus dem Reagenzglas und es roch dann auch ein wenig angebrannt.
Nebenan im Biologieraum ging es dann weniger experimentell zu. Hier hatten die Neuntklässler Arbeitsblätter und Rätsel bekommen, die es auszufüllen galt. "Es ist sinnvoll, bestimmte Themen so intensiv zu bearbeiten und den Schülern zu zeigen, wie etwas in der Praxis abläuft", meinte Christiane Axthelm. Sie unterrichtet Biologie und frischte beispielsweise das Wissen zur Photosynthese auf, erklärte, worin Zucker überhaupt vorkommen kann und brachte eine Rübe als Anschauungsobjekt mit. Natürlich werden alle Ausarbeitungen, die an den zwei Tagen entstanden sind, auch bewertet.