Wünschs Bilder leben in Naturstein weiter
Nödlitz/MZ. - Sie gründete vor mittlerweile zehn Jahren die Firma Wünsch, ihr Mann ist mithelfender Ehegatte. Das ist für die Vermögensberaterin und ihren bei der Wismut Großraumtechnik bedienenden künstlerisch begabten Mann jeweils ein zweiter Job. Wünschs arbeiten für verschiedene Steinmetze aus der Region, gravieren hauptsächlich Grabsteine, aber nicht nur. "Viele meinen, die Steinmetze gravieren die Steine, aber oft bin ich es", sagt Wünsch. Der Kunden hinterlässt beim Steinmetz seinen Wunsch. "Die Blume der Liebe, die Rose, ist das am meisten gefragte Motiv", weiß das Paar. Wünsch kann sie aber ganz unterschiedlich auf den Stein bringen, hat seine Ideen als Skizzen mit Bleistift auf Papier festgehalten. Die Mappe nimmt die Ehefrau immer wieder mit, wenn sie Steinmetzen ihre Dienstleistungen anbietet. "So gut läuft das Geschäft nicht", meint die Frau. Das liege an der Politik. Mit dem Wegfall des Sterbegeldes werde auch an der Grabsteingestaltung gespart.
Doch es gibt auch ausgefallene Aufträge. Da kennzeichnet den Grabstein eines ehemaligen Torwarts ein Fußball. Dem Schäfer, lebensecht auf den Stock gestützt, der Hütehund daneben, begegnen dank Wünschs Gravur (Vorlage war ein Foto) Angehörige am Grab immer noch. Auch ein Flugzeug, ein Rennwagen oder eine Fanfare verewigte er schon auf Grabsteinen, weil sie für die Begrabenen typisch waren.
Wünschs Gravuren - Bilder auf Naturstein - bieten sich aber auch als Pokale an. Zwei von ihm gestaltete Tafeln hängen im neuen Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Deuben. Und auch auf einer Messe in Nürnberg fand sein künstlerisches Werk Beachtung.
Dass den Mann Bergbaumotive nicht loslassen, hängt zweifellos mit seinem Beruf zusammen. Eine Tagebautrilogie zeigte er während der Landesgartenschau in Zeitz im Pavillon der Mibrag. Von Fachleuten fand sie viel Anerkennung. In seiner Werkstatt, dem umgebauten ehemaligen Pferdestall auf dem Nödlitzer Grundstück, steht auch ein ausgebauter Kolben aus einem Großgerät. Weil Wünsch zeigen wollte, wo solch ein Kolben eingesetzt wird, hat er einen ansonsten überdimensional großen Muldenkipper proportional verkleinert und auf die Oberfläche gebracht.