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Wiedergeburt der Korbwagen

Von Torsten Gerbank 01.02.2006, 16:44

Hollsteitz/MZ. - Zur Freude von Frau Schönefuß, die Gesellschafterin und Geschäftsführerin der im Döschwitzer Gewerbegebiet "Hollsteitzer Grund" ansässigen Zekiwa GmbH ist.

Das Unternehmen hält die Tradition des Kinderwagenbaus in der Region Zeitz am Leben. Zehn Mitarbeiter sind am Rande der Bundesstraße 180 zwischen Naumburg und Zeitz tätig. Sie entwickeln und vertreiben sowohl Kinder-, als auch Puppenwagen und bieten den nötigen Service an.

Produziert wird in Fernost, in China, wo Zekiwa mit mehreren Betrieben eine Zusammenarbeit pflegt. Dort entstehen auch jene Wagen, die künftig in den Vereinigten Staaten erstes Gefährt des Nachwuchses sein werden.

Es bahnt sich ein Geschäft an, in das die Managerin große Hoffnungen steckt. Gehen alle Wünsche in Erfüllung, erwächst aus bisherigen Kontakten mit einem Großhändler ein exklusiver Vertrag für die USA und Kanada. "Wir arbeiten daran, alte Linien wieder aufleben zu lassen", so die Managerin. Schließlich seien die Amerikaner fasziniert von der Geschichte der Zeitzer Kinderwagen und sie stehen auf Produkte aus dem "guten alten Deutschland" - und zurzeit eben auf Korbkinderwagen.

Dennoch: Blickt die Geschäftsführerin auf das Jahr 2005 zurück, wird sie nachdenklicher. "Am besten schnell abhaken und vergessen", sagt sie. 2005 sei durchwachsen gewesen. Grund zum Schwarzsehen gebe es allerdings nicht. Dennoch haben die Geiz-ist-Geil-Stimmung, die Probleme des Karstadt-Quelle-Konzerns und auch die Tatsache, dass Online-Händler mit Restposten aufwarteten, ihre Spuren hinterlassen. So konnte Zekiwa 2005 zwar mehr Kinderwagen verkaufen, aber mit geringerem Wert, verrät Frau Schönefuß, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Weniger Käufe habe es im oberen Preissegment gegeben. "Puppenwagen sind als traditionelles Spielzeug immer weniger gefragt", so die Managerin. Und wenn, dann würden Käufer oft weniger auf Qualität als auf den Preis achten. Man verlasse sich eben auch auf die Zwei-Jahres-Garantie.

Und weil Kunden im Puppenwagenbereich Neuentwicklungen kaum honorieren, hat sich das Hollsteitzer Unternehmen, dessen Ursprung im Jahr 1846 zu finden ist, entschlossen, auf der ab heute stattfindenden Nürnberger Spielwarenmesse ohne Neuentwicklung aufzutreten. "Das gab es noch nie", bekannte Frau Schönefuß. Allerdings präsentiert das Unternehmen aus dem Burgenlandkreis kleine Wagen im neuen Design und hofft dennoch auf neue Kontakte.

Das Unternehmen im Internet:

www.zekiwa.de