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„Wir wollen kein Luxusding haben“ Wie soll Theißen die dringende Sanierung der Sportanlagen finanzieren?

Die Sportanlage des SV Eintracht 1991 Theißen ist in die Jahre gekommen und muss dringend saniert werden. Warum das Theißener Stadion in einem schlechten Zustand ist.

Von Peter Zielinski 13.05.2021, 08:00
 Maik Rehnert, 1. Vorsitzender des SV Eintracht 1991 Theißen und  Ortsrätin Evelyne Dölz  (Freie Wähler Theißen) haben viele Pläne.
Maik Rehnert, 1. Vorsitzender des SV Eintracht 1991 Theißen und Ortsrätin Evelyne Dölz (Freie Wähler Theißen) haben viele Pläne. Foto: Peter Zielinski

Theißen - Der SV Eintracht 1991 Theißen feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Das Stadion der Bergarbeiter in Theißen, das der Verein nutzt, ist aber wesentlich älter. Es stammt aus den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Im Rahmen der Gebietsreform hat die Stadt Zeitz 2010 das Stadion übernommen. Trotz aller Pflege seitens der Stadt und des Vereins ist die Sporteinrichtung in die Jahre gekommen.

Ortschaftsrat Theißen steht geschlossen hinter der Sanierung der Sportanlagen

„Es bedarf dringend einer umfassenden Sanierung“, so Maik Rehnert, der 1. Vorsitzende des Vereins. Zusammen mit der Theißener Ortsrätin Evelyn Dölz (Freie Wähler Theißen) wurde ein Plan entwickelt. Der Ortschaftsrat Theißen steht geschlossen hinter dem Projekt. Ziel ist es, die Ertüchtigung der Sportanlagen mithilfe von Geldern aus dem Strukturwandelprogramm zu finanzieren.

Dazu haben sie mit dem Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) Kontakt aufgenommen. Der OB lässt hierzu über die Pressestelle erklären: „Zum aktuellen Zeitpunkt existiert zwar noch kein Förderprogramm im Zusammenhang mit dem Strukturwandel. Die Initiative der Ortschaft Theißen und die damit verbundene Sanierung, die mit Sicherheit notwendig ist, begrüßt die Stadtverwaltung Zeitz trotzdem.“ Dazu ergänzt Evelyn Dölz: „Noch gibt es keinen Aufruf zur Einreichung von Förderprojekten. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, wann das geschehen wird. Wir sind dann jedenfalls vorbereitet.“

An der Sprunggrube fehlt eine Abdeckung.
An der Sprunggrube fehlt eine Abdeckung.
Foto: Peter Zielinski

„Wir wollen kein Luxusding haben“ - Sanierung der Umkleide- und Sanitärräume sind notwendig

Die Coronabeschränkungen hat der Verein relativ gut überstanden. Die Mitgliederzahl ist konstant bei 200 geblieben. Damit gehört der SV Eintracht 1991 Theißen bundesweit zu den Ausnahmen. „Unsere sehr gute Nachwuchsarbeit hat dazu geführt, dass es auch bei den Kindern und Jugendlichen einen Trainingsbetrieb gegeben hat. Unser Hygienekonzept hat funktioniert und wurde immer mit den Behörden je nach Lage verändert“, sagt Maik Rehnert.

Weil das Stadion der Bergarbeiter für die nördlichen Ortschaften so große Bedeutung hat – Kinder kommen sogar aus Meuselwitz zum Training – müssen dringend Reparaturen durchgeführt werden. „Wir wollen kein Luxusding haben“, erklärt Rehnert. Die Umkleide- und Sanitärräume sind in einem schlechten Zustand. Ebenso die gesamte elektrische Anlage. Der Sprecherturm fängt an sich zu neigen und die technische Anlage inklusive der Anzeigentafel lassen zu wünschen übrig.

Der Sprecherturm beginnt bereits, sich zu senken.
Der Sprecherturm beginnt bereits, sich zu senken.
Foto: Peter Zielinski

Zeitz plant für notwendigsten Reparaturen 22.000 Euro im Haushalt

Am vorhandenen Gebäude des Vereins haben sich an mehreren Stellen erhebliche Risse gebildet, die vom Boden bis zur Dachkante reichen. Auf dem Spielfeld ist der Einbau einer automatischen Bewässerungsanlage notwendig. „Die Sprunggrube braucht eine Abdeckung, damit sie nicht als Katzenklo dient.“ Die Zaunanlage weist mehrere defekte Stellen auf und zur Straße hin ist ein Fangzaun hinter dem Fußballtor aus Sicherheitsgründen erforderlich. Für die notwendigsten Reparaturen hat die Stadt Zeitz 22.000 Euro als Planungskosten in den Haushalt eingestellt. Die Ausschreibung für die Rissverpressung und die Beregnungsanlage soll noch in diesem Jahr erfolgen.

Die Stadt schätzt die Kosten auf 240.000 Euro. Eine Sanierung hätte nicht nur positive Wirkung für die nördlichen Ortsteile, auch die Kernstadt könnte davon profitieren. In der Vergangenheit war das Theißener Stadion Ausweichort für die Zeitzer Sportvereine während der Hochwassersanierung ihrer eigenen Sportstätten. Daher möchte sich Evelyn Dölz mit allen Zeitzer Vereinen abstimmen. „Wir wollen nicht fünf gleiche Anlagen, sondern den Sport in Zeitz insgesamt voranbringen.“ (mz)