Unglück am Wehr Unglück am Wehr: Aus Flut nicht aufgetaucht
Freyburg. - Ein schlimmes Ende nahm das Männertagsvergnügen für einen 42-Jährigen Mann aus Halle. Wie die Polizei gestern mitteilte, hatte er am Donnerstagabend gegen 18 Uhr zusammen mit einem 35-jährigen Freyburger die Krone des Wehrs an der Unstrut betreten. Beide Männer rutschten von dort in den Fluss unterhalb des Wehres. Der 42-Jährige soll noch einige Male kurz aufgetaucht, dann aber in den Fluten versunken sein. Versuche des jüngeren Mannes, ihn zu halten seien ebenso vergeblich gewesen wie der Einsatz eines weiteren Mannes, der in einem Boot zu Hilfe kam. Während der jüngere Mann ans Ufer gelangte, blieb eine groß angelegte Suche der Polizei mit Tauchern und Hunden nach dem 42-Jährigen vergeblich. Der Verunglückte Hallenser hatte mit Freunden und Bekannten in Freyburg gefeiert.
Zunächst waren die Feuerwehr von Freyburg, Naumburg, Großjena und Laucha mit Schlauchbooten und 44 Wehrleuten im Einsatz sowie Helfer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Später wurden eine Rettungsstaffel der Wasserwacht mit sieben Tauchern eingesetzt sowie vier Hunde, die speziell dazu ausgebildet sind, Vermisste im Wasser aufzuspüren. Wie die Polizeidirektion in Merseburg mitteilte, ist die Suche 0.12 Uhr eingestellt worden.
Gestern morgen ist der in Fragen kommende Unstrutbereich noch einmal von einem Hubschrauber abgesucht worden. Inzwischen geht man bei der Polizei davon aus, dass der Vermisste nicht mehr lebend geborgen werden kann.
Um die Suche am Wehr zu erleichtern, wurde der Schütz bei der Burgmühle geöffnet und die Wehrkrone trocken gelegt. Aufgrund der damit einsetzenden Strömungsverhältnisse lag die Unstrutnixe mit 80 Fahrgästen bei Nißmitz fest. Um dem Fahrgastschiff das Anlegen zu ermöglichen, wurde gegen 20 Uhr der Schütz noch einmal geschlossen. Nachdem dann die Wehrkrone erneut trocken gelegt worden war, haben die Taucher den Wehrbereich und den Schleusenkanal abgesucht.
Für gestern morgen war ausgerechnet am Freyburger Wehr eine Übung der DRK Wasserwacht geplant, bei der die Bergung eines Verunglückten aus dem Strudel vorm Wehr geübt werden sollte. Dazu waren auch spektakuläre Einlagen angekündigt gewesen. Die Übung wurde angesichts des Unglücks abgesetzt. Einige der Teilnehmer an dem Wasserwacht-Lehrgang waren bei der Suche am Vortag im Einsatz gewesen.