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Umfrage zu Mensch-Tier-Bestattungen in Zeitz Umfrage zu Mensch-Tier-Bestattungen in Zeitz: "Waldi" als Grabbeigabe?

Von Torsten Gerbank 15.02.2016, 11:20
Uwe Höhns
Uwe Höhns Marco Junghans Lizenz

Zeitz - Mensch und Tier in einem Grab? Diese Lösung hat es in der Geschichte immer wieder gegeben. Die Form der Bestattung auch heute anzubieten, wäre allerdings nicht alltäglich. Aber Überlegungen in Aschersleben gehen dahin, in einem bestimmten Bereich auf dem städtischen Friedhof diese Möglichkeit zu schaffen. Und auch in Zeitz und Umgebung, das haben Recherchen ergeben, wären Friedhofsbetreiber nicht abgeneigt, über eine solche Bestattungsform nachzudenken, wenn es den Bedarf gäbe. Der ist augenscheinlich aber nicht sehr ausgeprägt. Das hat eine Umfrage der MZ unter Hundebesitzern ergeben.

Zwar sagte niemand, dass er generell gegen eine Mensch-Tier-Bestattung wäre. Aktuell konnte sich aber keiner für sich so eine Bestattung vorstellen. „So gerne ich mein Tier habe, aber ein richtiges Grab? Nein, das würde ich nicht machen“, sagt Siglinde Heise (64) aus Zeitz. Sie wolle ihren Rex im Herzen behalten, auch wenn er mal nicht mehr da sei, sagt die Rentnerin und schaut zu ihrem Mischlingshund. Wenn es für das Tier soweit sei, werde sie es beim Tierarzt lassen, so Siglinde Heise. Uwe Höhns (73) sagt, er habe bisher alle seine Hunde im Garten begraben. Dorthin komme auch seine jetzige 13 Jahre alte Hündin einmal.

Ein Angebot

Ein Grab, in dem auch er mal bestattet wird, gibt es bereits. Also käme die Variante Mensch-Tier für ihn sowieso nicht in Frage. Solch ein Angebot generell zu unterbreiten, das würde er aber als gar nicht verkehrt erachten. „Warum nicht, am Ende muss es doch jeder für sich entscheiden“, so Höhns. Peter Jahn (52) will sehen, dass irgendwann einmal so wenig wie möglich Friedhofskosten anfallen und die Hinterbliebenen am liebsten keine Arbeit haben. Er denke an ein Gemeinschaftsgrab. „Wenn ich da meinen Hund mitnehmen könnte, könnte man drüber nachdenken“, sagte er, ansonsten wäre es eine Preisfrage.

Er selbst habe sogar mal daran gedacht, einen Tierfriedhof zu eröffnen. Dann aber festgestellt, dass man den nicht wirtschaftlich führen könne. Antje Kraft (40) könne sich eine gemeinsame Bestattung mit einem Tier aus jetziger Sicht nicht vorstellen. Dass Senioren, für die ein Tier wie ein Kind sei, das möchten, könne sie sich schon denken. Katzenbesitzerin Ina Arnold (38) fände eine gemeinsame Bestattung mit ihren Tieren sehr schön. Allerdings müsste es zeitlich passen.  Die Urne des Tieres würde sie nicht über längere Zeit zu Hause stehen haben wollen. „Da müsste ich immer weinen“, sagt sie. (mz)