Traum vom Auto fängt unter der Motorhaube an
ZEITZ/MZ. - Im August hat er seine Lehre im Autoservice am Wasserturm in Zeitz begonnen. Er ist der erste Lehrling, den Kraftfahrzeugmeister Guido Schmalz hier ausbildet.
Benjamin Ignor lernt genau das, wovon er geträumt hat. Sein künftiger Beruf sollte unbedingt etwas mit Autos zu tun haben. "Dann kann man ja auch später sein Auto selbst ganzmachen", sagt er und lacht. Die Schule hat er in Zeitz absolviert. Er fand nicht sofort eine Lehrstelle und schob ein Berufsgrundbildungsjahr ein. Dass es in diesem Jahr mit der Lehrstelle klappte, führt der Siebzehnjährige auch darauf zurück, dass er in den Ferien schon mal in dem Kfz-Meisterbetrieb gearbeitet hat. So habe es schon einen Kontakt gegeben, man kannte sich schon. "Sonst hätte das mit der Lehrstelle nicht geklappt", resümiert Ignor. Guido Schmalz sieht es ähnlich. Bei Ferienarbeit oder Praktika bekomme er einen praktischen Eindruck der Jugendlichen, er könne sehen, ob sie auch entsprechend zupacken können. "Es ist eine gute Möglichkeit, sich ein Bild von einem zu machen", sagt Schmalz, "da fällt die Entscheidung dann schon leichter." Bei Benjamin Ignor passte es und läuft auch gut. Jetzt, meint Schmalz, werde es an ihm liegen, durchzuhalten und das nötige Stehvermögen für die zweijährige Ausbildung und später für den Beruf zu haben. Denn der verlangt schon einiges ab und garantiert auch nicht immer einen pünktlichen Feierabend. Schmalz weiß da, wovon er redet. Seit 1997 ist er selbständig, hat seit 2006 die Freie Werkstatt in der Beethovenstraße mit drei Mitarbeitern. Natürlich habe er erst sehen müssen, wie alles anläuft, meint er, doch dann gab es keinen Grund mehr, keinen Lehrling zu nehmen. "Es ist ja für mich auch eine Chance, den eigenen Nachwuchs heranzuziehen", erklärt er seine Überlegungen, "ich kenne ihn dann schließlich."
Dem Lehrling macht es bisher großen Spaß, mit den Mitarbeitern kommt er gut klar. Und einige Erfahrungen konnte er schon sammeln. "Ich habe schon Bremsen gewechselt, Achsvermessung gemacht, na und jetzt sind vor allem Räder zu wechseln", erzählt er. Doch neben der praktischen Ausbildung muss er auch die Theorie lernen. Gut für ihn, dass die theoretische Ausbildung in den Berufsbildenden Schulen in Zeitz stattfindet. So gehört er zu den Glücklichen, die ihre Lehre komplett im Heimatort absolvieren können. Daneben bleibt ihm noch Zeit, mit dem Fahrrad durch Zeitz zu fahren. Obwohl er schon davon träumt, irgendwann selbst Auto zu fahren.