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Südzucker in Zeitz Südzucker in Zeitz: Das neue Werk hat seinen Probebetrieb aufgenommen

Von Claudia Petasch 24.03.2016, 12:00
Das Wasser für die Produktion wird aus der Weißen Elster entnommen und in der Anlage so aufbereitet, dass es Trinkwasserqualität hat. Ralf Schneider entnimmt hier eine Probe.
Das Wasser für die Produktion wird aus der Weißen Elster entnommen und in der Anlage so aufbereitet, dass es Trinkwasserqualität hat. Ralf Schneider entnimmt hier eine Probe. Hartmut Krimmer

Zeitz - Die Weizenstärkefabrik der Firma Südzucker in Zeitz hat ihren Betrieb aufgenommen. Am Mittwoch hat die Probephase begonnen, diese soll dann nahtlos in den normalen Betrieb übergehen. Insgesamt hat das Unternehmen 125 Millionen Euro in die Planungen und die Realisierung des Vorhabens investiert. Rund 100 Mitarbeiter hat Südzucker für die neue Anlage eingestellt. Dabei gab es deutlich mehr Bewerber: 2.600 Frauen und Männer hatten Interesse an den Jobs im neuen Werk.

In den Anlagen soll nun Weizen in seine Grundbausteine aufgetrennt werden, dabei wird vorrangig Glukosesirup entstehen. Der Rohstoff Weizen wird in der Region angebaut und ist besonders eiweißreich. Die gute Qualität und die kurzen Transportwege sind zwei Gründe, warum sich das Unternehmen entschied, in Zeitz zu erweitern, sagte Thomas Rose bei einem kürzlich stattgefundenen Rundgang im Werk. Er betreute den Bau von Beginn an.

Bisher gibt es in der Elsterstadt bereits die Zuckerfabrik von Südzucker sowie die Bioethanolanlage, eine Neutralalkoholanlage und eine Kohledioxidverflüssigungsanlage, die alle drei von der Tochtergesellschaft CropEnergies betrieben werden. Die Weizenstärkeanlage befindet sich in unmittelbarer Nähe dieser Werke und kann daher von den vorhandenen Infrastrukturen profitieren. Auch in anderen Bereichen können die Anlagen voneinander partizipieren, so können Nebenprodukte, die beim Auftrennen des Weizens in der Stärkeanlage entstehen, in der Bioethanolanlage zu Ethanol weiterverarbeitet werden.

Künftig sollen jährlich rund 140.000 Tonnen des Glukosesirups am neuen Standort produziert werden. Dieser Sirup wird in der Lebensmittel- und in der chemischen Industrie benötigt. Man findet ihn als Bestandteil in Ketchup, Eis oder Bonbons, um nur drei Beispiele zu nennen. Bei der Umwandlung von Weizen wird auch Kleie gewonnen, die in der Futtermittelindustrie eingesetzt wird. Das Pflanzenprotein Gluten fällt ebenso ab, es wird als wichtiger Rohstoff in der Backindustrie und in der Fischzucht benötigt. Es soll weltweit vermarktet werden.

Rund eineinhalb Jahre hat die Bauzeit für das neue Werk gedauert. Und Platz für mögliche Erweiterungen sind auch noch vorhanden. Doch erst einmal muss der Probebetrieb reibungslos verlaufen, damit der normale Betrieb angefahren werden kann. (mz)

Jan Stellmacher erklärt u.a. Ministerpräsident Reiner Haseloff seine Arbeit im Leitstand der neuen Stärkefabrik von Südzucker in Zeitz.
Jan Stellmacher erklärt u.a. Ministerpräsident Reiner Haseloff seine Arbeit im Leitstand der neuen Stärkefabrik von Südzucker in Zeitz.
Hartmut Krimmer