Strom und Gas in Zeitz bald teurer
Zeitz/MZ. - Herr Huke, werden die Stadtwerke Zeitz ihren Kunden auch zweistellige Steigerungsraten in Sachen Gaspreis zumuten?
Huke: Nein. Zwar erhöht auch unser Vorlieferant, die Erdgasversorgung Thüringen / Sachsen, mit der wir langfristig vertraglich gebunden sind, den Bezugspreis, aber wir können die Preiserhöhung relativ moderat halten.
Wie moderat ist das?
Huke: Nach derzeitigem Stand werden wir für Privatkunden, die mit Erdgas heizen, zum 1. Oktober den Preis pro Kilowattstunde um 0,23 Cent - das sind etwa 1,9 Prozent - erhöhen müssen. Für 60 Prozent unserer 11 000 Gaskunden - das sind vor allem die in Zeitz-Ost, die Erdgas nur zum Kochen und zur Heißwasserbereitung verwenden - wird es keine Preiserhöhung geben. Ich betone dabei: Wir müssen mit dieser Preiserhöhung reagieren, wir machen an dieser Stelle aber keinen zusätzlichen Gewinn.
Welche Mehrbelastung gibt es durch den höheren Gaspreis für eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus?
Huke: Etwa 25 Euro pro Jahr. Aber das ist natürlich ein Durchschnittswert.
Wie sieht die Lage in Sachen Strompreis aus?
Huke: Der Stromeinkauf ist erheblich teurer geworden. Obwohl wir als Einkaufsgemeinschaft von Stadtwerken in Sachsen-Anhalt und Sachsen agieren, um günstiger einkaufen zu können, stieg unser Einkaufspreis um 26 Prozent.
Wie viel mehr müssen Stadtwerke-Kunden für Strom bezahlen?
Huke: Da wir unsere eigenen Unternehmenskosten im Griff behalten haben und der Strom für das nächste Jahr fest eingekauft ist, liegt die Strompreisgenehmigung vom Wirtschaftsministerium für 2005 vor. Ab Januar werden private Haushalte 0,91 Cent pro Kilowattstunde Strom mehr zahlen müssen. Das sind etwa 4,6 Prozent mehr als bisher.
Von wem beziehen die Stadtwerke Zeitz ihren Strom?
Huke: Unser Lieferant ist enviaM. Aber wir beziehen von dort nicht den Strom, weil enviaM mit 24,5 Prozent an den Stadtwerken beteiligt ist, sondern weil das Unternehmen wirklich der günstigste Anbieter war.
Was zahlen Ihre Kunden dann pro Jahr mehr für Strom?
Huke: Für Kleinkunden bis 2000 Kilowattstunden sind es etwa zwölf Euro, für Privatkunden, die über dieser Grenze liegen, sind es etwa 34 Euro mehr.