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Stadtrat Binder bricht mit der CDU-Fraktion

11.05.2009, 18:05

ZEITZ/MZ/DES. - Der 65 Jahre alte Hans-Ulrich Binder, der seit mehr als zehn Jahren für die Christdemokraten auf der kommunalpolitischen Bühne in Zeitz aktiv ist, fühlt sich insbesondere von seinem Fraktionskollegen Günther Holluba ungerechtfertigt attackiert. So soll Holluba während der CDU-Fraktionssitzung in der vergangenen Woche behauptet haben, Binder habe dem Ansehen der CDU durch seine öffentliche Aussage, nicht mehr für die CDU bei der Kommunalwahl am 7. Juni für ein Mandat zur Verfügung zu stehen, geschadet (die MZ berichtete).

"Für mein Verständnis ist diese Behauptung eine bodenlose Unverschämtheit und Unterstellung", sagt Hans-Ulrich Binder zu dem Vorwurf. Und er legt nach: "Wer der CDU Schaden in der Öffentlichkeit zugefügt hat, ist in der Zeitzer Bevölkerung ausreichend bekannt", meint der Stadtrat unter Hinweis auf Anhänger von Ex-Oberbürgermeister Ulf Altman.

Mit Blick auf die Kommunalwahl kommt Binder zu der Auffassung, dass Nicht-CDU-Mitglieder als Stadtratskandidaten auf der CDU-Liste nicht willkommen seien. Er verweist in diesem Zusammenhang auf Kampfabstimmungen um fast jeden Platz beim Erstellen der CDU-Liste und erhebt den Vorwurf, dass kandidierende Nicht-CDU-Mitglieder zur Nominierungsveranstaltung nicht eingeladen worden sein sollen.

Cornelia Schneider, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat, zeigt sich von der öffentlichen Auseinandersetzung zwischen CDU-Fraktionskollegen gar nicht begeistert. "Was Hans-Ulrich Binder da sagt, ist seine ganz persönliche Sichtweise. Darüber bin ich nicht glücklich. Wenn er an der Arbeit der Fraktion nicht mehr teilnehmen will, dann muss ich diese persönliche Entscheidung akzeptieren", sagt Cornelia Schneider nüchtern.Was die Auseinandersetzung bei der jüngsten Fraktionssitzung angeht, wehrt sie ab. Es sei über Binders Haltung diskutiert und von vielen Seiten viel gesagt worden.

Der Streit in der CDU-Fraktion war öffentlich geworden, nachdem Hans-Ulrich Binder seine Bereitschaft zurückzog, erneut ein Mandat für die CDU im neuen Stadtrat anzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt war ein Streichen seines Namens von der CDU-Liste aber nicht mehr möglich.