Entleerte Papierkörbe und herausgerissene Hinweisschilder Sind in Zeitz erneut Randalierer auf Tour?
Wieder einmal verwüsten Menschen das Zeitzer Stadtbild. Nun wird über Strafen und eine Citystreife nachgedacht.
Zeitz - In der Nacht zum Samstag ist es wieder laut geworden in Zeitz. Grölende Horden zumeist offensichtlich sehr junger Leute waren nach den der MZ vorliegenden Informationen in Zeitz-Ost, in der Innenstadt, am Schwanenteich sowie im Bereich Geschwister-Scholl-Straße, Baenschstraße, Albrechtstraße unterwegs.
Am Sonnabend gab es dann überall Hinweise auf umgekippte Papierkörbe, herumliegenden Müll und offensichtlich sogar neue Schmierereien. Vermutlich ist nicht alles in dieser Nacht entstanden. Aber es zeigt zumindest, wie es aktuell in Zeitz aussieht. „Die Vermüllung und die Schmierereien in der Stadt und in der Umgebung lassen sich auch mit einem Leitbild für mehrere 10.000 Euro nicht aufhalten“, kommentiert Jörn Röhler, Stadtrat der ALL-Fraktion, die Situation.
Zeitzer und Oberbürgermeister sammeln Müll auf
Röhler äußert sich nicht nur, er packt auch zu. „Ich habe erst mal die Eisenroste aus dem Ortlichgraben geholt und wieder an Ort und Stelle befestigt“, kommentiert er seinen vorgezogen Frühjahrsputz in Zeitz. Natürlich glaubt niemand, dass Spaziergänger die Gitter herausgerissen und im Graben entsorgt haben.
Wie wohl auch kaum Leute auf dem Weg zum Bahnhof mal schnell ein paar Papierkörbe umgekippt und einiges an Fast-Food-Verpackungen verteilt haben. Auch Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) soll deshalb zum Müllaufsammler geworden sein. Am Bahnhof bekamen zwei Zeitzerinnen immerhin einen großen Einkaufsbeutel mit leeren Flaschen und Getränkedosen sowie Verpackungsmüll zusammen.
Herausgerissene Hinweisschilder: Kommt in Zeitz eine Citystreife gegen Vandalismus?
Karin Eitner entdeckte in der Albrechtstraße hinter der Sparkasse Burgenlandkreis ein Hinweisschild auf den Radweg im Mühlgraben. Ein Stück weiter stadtauswärts lagen zwei weitere Schilder am Straßenrand.
„Es funktioniert wahrscheinlich nur mit drastischen Strafen und Beteiligung der Mitarbeiter des Ordnungsamtes an den Einnahmen“, resümiert Jörn Röhler, „so kann es nicht weitergehen. Da kommt niemand aus dem Leipziger Umland, um hier zu wohnen.“ Und auch Co-Working Space und Digital Hub würden daran nichts ändern. „In unserer Nachbarstadt Weißenfels wird die Polizei durch eine Citystreife ergänzt.“ (mz/Angelika Andräs)