Seit 90 Jahren heilende Hände Seit 90 Jahren heilende Hände: Physiotherapie im Zeitzer Klinikum feiert Jubiläum
Zeitz - 90 Jahre sind ein stolzes Alter. So lange werden nun schon im Zeitzer Krankenhaus mithilfe der Physiotherapie Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit gefördert. Für die aktiven und ehemaligen Mitarbeiter der Abteilung ein Grund, am Freitag darauf anzustoßen. Und sich bei der Gelegenheit die urkundliche Erwähnung von 1929 anzusehen, in der das damalige Krankenhaus beschrieben wird.
Verschiedene Massagetechniken, Krankengymnastik in vielfältiger Form bis hin zu Elektrotherapie
Dort tauchen auch die „physikalischen Behandlungsmöglichkeiten“ auf, die es damals gab, wie etwa Diathermie zum Erwärmen tiefer Gewebeschichten, Höhensonnen, Gerätetraining und Bäder. „Das Angebot ist seitdem peu à peu gewachsen“, sagte Heidemarie Hädrich, leitende Physiotherapeutin am Zeitzer Standort des Klinikums Burgenlandkreis. Heutzutage werden im Unterschied zu früher auch präventive Maßnahmen angeboten, erzählte sie.
Seit 40 Jahren arbeitet Hädrich in der Einrichtung. Das aktuelle Angebot reicht von verschiedenen Massagetechniken über Krankengymnastik in vielfältiger Form bis hin zu Elektrotherapie und Training an modernen Fitnessgeräten. „Eines hat sich aber nicht geändert: Im Mittelpunkt stand und steht immer der Patient“, sagte Hädrich.
Gute Zusammenarbeit im Haus
Die Physiotherapie kommt im ganzen Haus im Einsatz und richtet sich auch nach den Bedürfnissen in den jeweiligen Fachbereichen, erklärte Chefarzt Alexander Fischer, der die Abteilung leitet. So gebe es eine enge Verzahnung mit Stationen, wo etwa Unfallpatienten oder Patienten mit künstlichen Gelenken behandelt werden. „Die Physiotherapie ist dabei zentraler Bestandteil der Behandlung“, betonte der Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin. Seit 2014 leitet er die gleichnamige Abteilung standortübergreifend in Naumburg und Zeitz.
Glückwünsche und besonderer Dank kamen daher auch von seinem Kollegen Andreas Pflug, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie in Zeitz. Besonders lobte er den Einsatz an Wochenenden und Feiertagen. „Das ist nicht selbstverständlich“, sagte Pflug. Neben ihm war der ärztliche Leiter des Zeitzer Klinikums, Bekele Mekonnen, zur Feier gekommen. Auch ehemalige Mitarbeiter erschienen zahlreich, wie etwa Heike Grande. Sie erinnerte sich an die Situation vor dem Klinikneubau zur Jahrtausendwende. „Im alten Krankenhaus in der Röntgenstraße hatten wir viel weniger Platz. Dort gab es auch keine großen Gymnastikräume, so dass wir meist in den Stationen behandelt haben“, sagte die ehemalige Mitarbeiterin der Abteilung.
Rückkehr zum 90-jährigen Bestehen der Zeitzer Physiotherapie
Die Physiotherapeutin hatte 1977 im Krankenhaus in der Röntgenstraße den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolviert. Später arbeitete sie dort auch in leitender Funktion. „Wir hatten auch nicht so viele technische Geräte wie heute und haben viel manuell gearbeitet“, erinnerte sich Grande weiter. Zur Wende hatte sie Zeitz verlassen. Doch zum Jubiläum ist Grande extra ins Zeitzer Klinikum zurückgekehrt. „Die ersten Jahre in der Ausbildung sind intensiv. Mein erstes Herzblut im Berufsleben steckt in Zeitz“, sagte Heike Grande.
Auch Angelika Färber kam zum Jubiläumsfest zum Gratulieren. Sie lernte den Fachberuf ebenfalls im ehemaligen Haus in der Röntgenstraße, jedoch als Erste an diesem Standort, wie sie sagte. Das war 1971. Am Zeitzer Krankenhaus blieb Angelika Färber dann ganze zehn Jahre lang, „denn so lange wurde man damals für einen Standort verpflichtet“, erinnert sie sich an diese Zeit. (mz)
