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„Bäume scheinen regelrecht zu verbluten“ Sechs Bäume an Kita in Kayna sind „Opfer einer illegalen Baumtötung“

29.06.2021, 13:03
Anschlag auf Eichen in Kayna. Die Stämme wurden angebohrt und Flüssigkeit hineingefüllt.
Anschlag auf Eichen in Kayna. Die Stämme wurden angebohrt und Flüssigkeit hineingefüllt. (Foto: Yvette Meinhardt)

Kayna - Am Kindergarten in Kayna müssen fünf Eichen und ein Ahorn gefällt werden. Die Bäume, so teilte die Stadtverwaltung Zeitz am Montagnachmittag mit, sind „Opfer einer illegalen Baumtötung“ geworden. Der Angriff auf die Bäume hatte sich bereits im November des vergangenen Jahres ereignet. Seither war laut Stadt „intensiv“ versucht worden, die Bäume zu retten. Dabei hätten Mitarbeiter des städtischen Sachgebietes Grün und Baumschutz und ein externer Baumsachverständiger zusammengearbeitet.

Aber: Das Mühen war vergeblich. „Vor Ort ergibt sich ein schreckliches Bild. Die Bäume scheinen regelrecht zu verbluten“, sagt der zuständige Sachgebietsleiter Thomas Suk. Demnach versuchen die Eichen mit aller Kraft, zu überleben und sondern dementsprechend Baumsaft ab, der an der Rinde vergärt. Diese Flüssigkeit sei stark geruchsbelästigend und ziehe Hornissen an. „Um die Gefährdung der Kindergartenkinder zu minimieren, wurde der betroffene Bereich abgesperrt“, heißt es.

Bei dem Angriff waren Bäume angebohrt worden

Besonders erschreckend sei, dass man hier mit Vorsatz Bäume töten wollte und dabei gleichzeitig das Wohl der Kinder gefährdet habe. Bei dem Angriff waren Bäume angebohrt worden, um so Flüssigkeit, aller Wahrscheinlichkeit nach eine giftige, einzufüllen. „Es ist nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ein Kind mit der giftigen Chemikalie in Berührung gekommen wäre. Ich bitte alle Bürger und Bürgerinnen der Ortschaft Kayna, die Augen „offenzuhalten, vielleicht haben wir so eine Chance, den Täter noch ausfindig zu machen“, sagt der Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU).

Derzeit werden laut Stadt die zum Fällen der Bäume notwendigen Genehmigungen eingeholt. Ersatzpflanzungen seien in Abstimmung mit der Ortschaft und der Kita bereits geplant. Allerdings verbleibt die Angst, dass der Täter wieder zuschlagen könnte. Der Schaden für den Baumverlust, einschließlich Fällung, Entsorgung und Ersatzpflanzung, wird auf 15.000 bis 20.000 Euro geschätzt. (mz/ank)