Schwere Verletzungen drohen Schwere Verletzungen drohen: Gefahr durch Riesen-Bärenklau

Zeitz/Halle (Saale) - Biologen in Sachsen-Anhalt warnen insbesondere in den Sommermonaten vor Kontakt mit dem Riesen-Bärenklau. „Die Pflanze stellt eine steigende Gefahr für die Gesundheit und den Naturschutz dar und verbreitet sich immer weiter“, sagte Katrin Schneider von der Koordinationsstelle für invasive Neophyten (Korina) in Halle.
Der Saft des Gewächses kann auf der Haut bei Kontakt mit Sonnenlicht zu schweren verbrennungsähnlichen Symptomen führen. Derzeit blühen die Pflanzen und befinden sich in vollem Wachstum.
Verbreitet ist der Riesen-Bärenklau nach einer Erhebung der Koordinationsstelle Korina vor allem in der Mitte und im Süden Sachsen-Anhalts. Besonders betroffen ist demnach die Region Mansfeld-Südharz. Doch auch in der Altmark rund um Arendsee wachsen diese Pflanzen. Auch bei Bernburg gebe es größere Vorkommen. Ursprünglich stammt der Riesen-Bärenklau aus dem Kaukasus.
Er wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Mitteleuropa gebracht. „Auch bei Imkern war der Bärenklau früher sehr beliebt“, sagte Schneider. Denn die Blüten seien für Bienen ergiebig. Neben der Gesundheitsgefährdung sieht die Biologin noch ein anderes Problem: Die Pflanzen verdrängten einheimische Pflanzenarten. Teilweise würden ganze Uferbereiche an Bächen oder Flüssen überwachsen, sagte Schneider. Doch auch in Städten könnten die bis zu fünf Meter hohen Pflanzen gedeihen.
In Magdeburg ist am vergangenen Wochenende bereits ein Patient mit den typischen Verbrennungssymptomen im Universitätsklinikum behandelt worden, bestätigte eine Sprecherin. Auf einem Parkplatz in der Stadt war laut einem Medienbericht Anwohnern eine Bärenklau-Pflanze aufgefallen.
Katrin Schneider rät Grundstücksbesitzern, die eine solche Pflanze bei sich entdecken, die Blütenstände abzuschneiden und dabei Schutzhandschuhen zu tragen. Die Pflanzenreste sollten im Hausmüll entsorgt werden.
Im öffentlichen Raum sind laut dem Umweltministerium in Magdeburg entweder die Ordnungsämter oder die unteren Naturschutzbehörden für die Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus zuständig. (dpa)