Schüler brechen in hellen Jubel aus
Zeitz/MZ. - "Hurra, heute ist Freitag, der 13. Das ist unser Glückstag." Anna-Lena Habicht (11) konnte es immer noch nicht fassen: SchüIer der Klasse 5 und 6 aus dem Christophorusgymnasium Droyßig gewannen mit dem Stück "Aschenputtel" den Hauptpreis des Gregorius-Schultheaterfestes, das Freitag zu Ende ging. Kaum hatte Regisseur Jürgen Kautz bekannt gegeben, wer den Hauptpreis gewonnen hatte, brach unter den Droyßiger Schülern heller Jubel aus. Sie umarmten sich auf der Bühne, freuten sich riesig und konnten ihr Glück einfach nicht fassen. "Ihr habt euer Stück wie die Profis aufgeführt, die Texte selber geschrieben, jede Gestik und die innere Haltung stimmten", lobte sie Kautz. Es sei der Jury schwer gefallen, von allen Teilnehmern die Besten zu ermitteln.
Nele Schneider (12) aus Droyßig, sie spielte einen Prinzen, sagte: "Es hat Spaß gemacht beim Theaterfest. Bereits seit der Grundschule spiele ich Theater, ich möchte später Schauspielerin werden." Dass ihre Gruppe gewinnt, habe sie zwar gehofft, aber nie ernsthaft daran gedacht. Die moderne Variante des Stückes zielte auf das Verhalten der Schüler untereinander ab.
Für die Akteure fiel Freitag nicht der Vorhang. "Wir spielen weiter Theater", sagte beispielsweise Uta Münnich von der Kindertagesstätte "Fröbelhaus" aus der Elsterstadt. Es habe den Kindern viel Spaß bereitet, so die Erzieherin. Und auch für die Grundschule Rasberg sei nicht Schluss, meinte die pädagogische Mitarbeiterin Ines Lesch. Wichtig seien vor allem die Erfahrungen gewesen, die man hier gesammelt habe. So gelte es unter anderem besser mit dem Mikrophon zu arbeiten. Das habe diesmal nicht so gut geklappt. Aus der Grundschule Rasberg freute sich ein Schüler ganz besonders: Eric Rüppner. "Es war für mich nicht besonders schwierig", ergänzte der Schüler, der einen Bauern spielte und als bester Darsteller ausgezeichnet wurde. Wahrscheinlich habe er das Talent des Schauspielers von seiner Mutter geerbt, fuhr der Zehnjährige fort. Wo sie das allerdings herhabe, könne er nicht sagen.
Die Entwicklung des Theaterspielens an den Schulen in der Elsterstadt sieht Kautz auf dem richtigen Weg. "Man sieht gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich, dass sich die Schüler weiter entwickelt haben", erklärte er. Kautz legte zugleich den Finger in die Wunde: Einigen Schulleitern sei der Stellenwert des Theaters immer noch nicht richtig klar. So bringen sie teilweise wenig Verständnis für das Theaterfest auf und sprechen zu oft von einer "Nebensache." Dies sei allerdings deutschlandweit ein Problem. In den skandinavischen Ländern sei man wesentlich weiter. Dass gute Abschneiden in der Pisa-Studie in den nordischen Ländern sei unter anderem mit auf das Theaterspiel an den Schulen zurückzuführen, ergänzte der Regisseur. Im nächsten Jahr soll das Gregorius-Schultheaterfest in Zeitz ebenfalls wieder in der zweiten Juniwoche stattfinden.