Schlenkerball zieht Gäste an

Alttröglitz/MZ. - Die Reise aus Kassel hatte das Ehepaar Schultze gern auf sich genommen. "Wir waren vor zwei Jahren mit Zeitzer Bekannten hier zum Schlenkerball", erzählten sie, "es hat uns so gut gefallen, dass wir wiederkommen wollten." Nur hätten sie im vergangenen Jahr keine Karten bekommen, weil sie ja nicht wussten, wie zeitig man die kaufen müsse.

Wie schon in den Jahren zuvor waren die Karten schnell ausverkauft. "Ich habe Karten nach München, Hamburg, Hannover verschickt", berichtete Klaus-Dieter Deuser, Chef des gleichnamigen Veranstaltungs-Service, "aber das waren vor allem Zeitzer, die nicht mehr hier wohnen, aber immer noch zum Schlenkerball kommen wollen." Dass dieser Ball am "dritten Feiertag" der Renner ist, das weiß Deuser sehr genau. Tanz und Party sind in allen Räumen angesagt. Zum ersten Mal aber eröffnete am Mittwochabend der Tanzclub Grün-Weiss Zeitz den Ball mit einem Wiener Walzer. Der Auftritt blieb nicht der einzige im Verlaufe des Abends und animierte vielleicht manchen, sich doch noch auf die Tanzfläche zu wagen. Denn vor allem ging es natürlich wieder um "sehen und gesehen werden" und flanieren. Und das quer durch alle Altersgruppen, von 18 bis (fast) 80.

Überall standen Gruppen zusammen, man versuchte sich über die Musik zu unterhalten und manches Gespräch begann mit "Lange nicht gesehen". Lange nicht bei einem Ball waren Charlotte und Rudolf Spathner. Sie hatte die Karten zum 75. Geburtstag bekommen und genoss den Abend, wie Frau Spathner schon zu Beginn versicherte. Den Ball an sich kannte sie schon aus ihrer Jugend. "Der dritte Feiertag, das war für die einfachen Leute, die in Diensten waren, der Feiertag, der freie Tag, das war ihr großer Ball", meinte sie. Und fügte hinzu, dass sie früher immer mächtig eine Sohle aufs Parkett gelegt habe. Aber zuhören und zuschauen sei auch in Ordnung. Zuhören konnten die Besucher wieder der Andreas Lorenz Showband, der Cocktailband aus Altenburg, Mary und den Discotheken Ab & Zu und Veritas. Und das bis in die frühen Morgenstunden. Um das leibliche Wohl kümmerte sich die Qualifizierungsgesellschaft Hyzet / IEB.