Schienen weichen Radweg
OSTERFELD/MZ. - Mitarbeiter der Weißenfelser Firma Mülker Recycling GmbH sind seit Jahresbeginn dabei, die Schienenstränge der Trasse zurückzubauen. "Im Januar haben wir in Osterfeld begonnen. Bis zum Jahresende wollen wir die knapp 18 Kilometer lange Strecke bis Zeitz zurückgebaut haben", erklärt Firmenchef Andreas Mülker, dessen Unternehmen gegenwärtig mit sechs Mitarbeitern im Bereich Droyßig sowie in Weickelsdorf tätig ist. Die Schienen samt Schwellen würden aufgenommen, zum Bereich des Bahnhofs Weickelsdorf transportiert und dort in ihre Einzelteile zerlegt. "Die Holzschwellen werden entsorgt. Von den Betonschwellen können fünfzig Prozent aufbereitet und wieder genutzt werden. Die Eisenteile gehen in den Schrott", berichtet Mülker. Einzig das Schotterbett bleibe erhalten und werde als Unterbau für den geplanten Radweg auf der Bahntrasse genutzt.
Denn die Rückbauarbeiten sind Teil der Vorbereitungen für das Projekt "Rad- und Wanderweg auf der Bahntrasse zwischen Zeitz und Camburg" und wurden im Rahmen der Kaufverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und dem Förderverein für das Projekt veranlasst. "Was den Kauf des Geländes angeht, so sind wir ein gutes Stück vorangekommen. In der vergangenen Woche haben wir mit der Bahn die Konditionen geklärt", macht Kerstin Beckmann, Chefin in der VG Wethautal und Vorsitzende des Fördervereins, deutlich. Die Unterzeichnung des Kaufvertrages werde aber erst vollzogen, wenn der Verein Rechtsfähigkeit besitzt. Damit werde im April gerechnet. Der Verein besitze eine beschlossene Satzung. Die Unterlagen seien zur Eintragung in das Zentrale Vereinsregister eingereicht.
Noch in dieser Woche soll es eine Mitgliederversammlung geben, in der die Mitgliedschaft der thüringischen Stadt Schkölen im Förderverein beschlossen wird, so Kerstin Beckmann. Auch zwei weitere Privatpersonen haben ihr Mitwirken als Förderer im Verein erklärt. Damit zählt der Verein, der im Dezember vergangenen Jahres gegründet wurde, dann neun Städte, Gemeinden und die VG als ordentliche Mitglieder sowie vier private Fördermitglieder. Auch die Stadt Camburg hat signalisiert, sich dem Verein anzuschließen. Hier steht ein Beschluss des Stadtrates noch aus. "Wir hoffen natürlich auch auf den neuen Zeitzer Oberbürgermeister, denn schließlich soll der Radweg, der Bestandteil der Rad-Acht ist, auch einmal einen Anschluss an den Elsterradweg ermöglichen", sagt die Vereinschefin. Der Zeitplan sehe vor, dass noch in diesem Jahr mit den Planungen begonnen wird. Die eigentliche Bauzeit sei für den Zeitraum von 2010 bis 2013 vorgesehen. Über den Burgenlandkreis würden derzeit Fördermittel beantragt. "Wir sind optimistisch, dass wir Mittel bekommen, zumal das Projekt länderübergreifend realisiert werden soll", so Beckmann.