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Rehmsdorfer Faschingsclub Rehmsdorfer Faschingsclub: Sieben Wurstrocker mischen den Saal auf

Von Torsten Gerbank 08.02.2004, 18:16

Rehmsdorf/MZ. - Am Samstagabend war es mal wieder so weit. Da kam der Mann vom Rehmsdorfer Faschingsclub mit riesigem Luftballon gefüllten Busen in den Saal des "Dorfkruges" mitten im Ort und fegte mit Schürze, Kopftuch und Geschirrtuch als Helga Hahnemann übers Parkett. Die rund 120 Gäste, das Gros von ihnen älteres Semester, tobten. "Jetzt kommt mein Süßer", donnerte es zu Feiges Auftritt aus den Lautsprechern der Diskothek "Schnick-Schnack". Und der dickbrüstigen Helga gelang es, beinahe den ganzen Saal hinter sich zu bringen. Denn sie startete eine Polonaise.

Die Rehmsdorfer Karnevalisten, die eine Untergruppe im Heimatverein sind und immerhin auf 39 Mitglieder und 14 freiwillige Helfer zählen können, amüsieren ihr Publikum derzeit in der vierten Session. Und dass das Programm beim Publikum ankommt, das war am Sonnabend nicht zu übersehen. Ganz gleich, ob Tanz, Sketch oder Bütt, die Auftritte wurden mit viel Beifall und Pfiffen der Begeisterung honoriert. Und auch in Rehmsdorf zogen die Narren über das Geschehen im Ort her. Nicht umsonst erinnerte Harry Hirsch, der rasende Reporter von Rehmsdorf (Ralf Michel), daran, dass man im Ort schon rauschende Wahlpartys gefeiert hat, "da wäre selbst der kalifornische Gouverneur Schwarzenegger platt". Auch die nächtliche Beleuchtung im Dorf bekam ihr Fett vom Reporter weg.

Mit dem Dröhnen von schweren Motorrädern begann am Ende des Programms der Auftritt der "Rehmsdorfer Wurstrocker". Doch nicht auf heißen Öfen, sondern auf Kinderrollern kamen die harten, mit Lederwesten bekleideten Jungs in den Saal gefahren, um es dort gar wild zur Musik von AC / DC zu treiben. Denn die Jacken verhüllten nicht lange die Oberkörper der Herren, und das Publikum geriet beim Anblick von so viel männlicher Haut aus dem Häuschen. Ost-Nostalgie kam ganz zuletzt auf. Mit DDR-Fähnchen und anderen Winkelementen in den Händen kamen junge Pioniere in den Saal und boten eine humorige Interpretation des Liedes "Unsre Heimat". Barbara Köthe aus Teuchern war des Lobes voll. "Das Programm hat mir sehr gut gefallen", sagte sie. "Die lassen sich jedes Jahr etwas Neues einfallen", stellte die Frau fest, deren Tochter im Club mitmischt. Die bisherigen Programme habe sie auf Video gesehen. "Aber live ist es noch viel schöner."