Projekt in Zeitz Projekt in Zeitz: Ein Hauch von Olympia

Zeitz/MZ - Skispringen vom Kasten, Biathlon auf Teppichfliesen und mit Zielwerfen, Rennrodeln auf Rollbrettern - in der Grundschule Bergsiedlung wetteifern die Mädchen und Jungen. Eine Woche lang beschäftigten sie sich mit den olympischen Winterspielen. Dabei wurde die Turnhalle zum Wettkampfort. „Wir hatten es mindestens genau so warm wie in Sotschi am Schwarzen Meer. Doch von Schnee war weit und breit keine Spur“, sagt Schulleiterin Karla Wiemer.
Eine große Eröffnungsfeier
Den Kindern hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. So gab es eine große Eröffnungsfeier auf dem Schulhof, eine Gartenfackel wurde zum olympischen Feuer umfunktioniert und aus den Handabdrücken der fünf verschiedenen Klassen entstanden die fünf olympischen Ringe. „Am coolsten fand ich das Skispringen“, schwärmt Erstklässler Viet Petrous (Foto) und zeigt stolz seine Goldmedaille, die er sich dabei verdiente. Die zweite Goldmedaille hat er sich in der Matheolympiade gesichert. Sindy Schilling war mit drei Gold- und einer Silbermedaille die erfolgreichste Sportlerin der Schule. Sie durfte das olympische Feuer feierlich wieder löschen.
Mit Michael Trummer war am Freitag ein Olympionike zum Anfassen zu Gast. Er ist in Zeitz aufgewachsen und nahm zweimal, 1992 und 1996, als Kanute an den Olympischen Spielen teil. In zahlreichen Fotos berichtete er von seinen Eindrücken zur Olympiade in London 2012, wo er als Trainer dabei war. Er erzählte vom Leben im olympischen Dorf in London, von den unterschiedlichen Nationen und vermittelte per Video einen Eindruck von der Wettkampfatmosphäre. Die Kinder hatten jede Menge Fragen: Was kostet eine Goldmedaille? Wie lange trainieren die Athleten? Wie viele Sportler waren dabei?
"Ich schätze mal so etwa 20 Kilogramm"
Doch mit ihren Antworten auf die Frage, was ein Kanu wiegt, lagen alle falsch. „Ich schätze mal so etwa 20 Kilogramm, so viel wiege ich nämlich“, sagte Paula Bliedtner. Andere Kinder schätzen sogar bis zu 50 Kilogramm. Doch das Kanu aus dem Zeitzer Bootshaus ist federleicht und wiegt gerade mal neun Kilogramm. Laura Jacob und Leonie Jaszkowiak durften das Boot aus der Dekoration hervorholen und anschließend nahm jedes Kind kurz darin Platz.
„Ich gehe schon zum Fußball, aber Kanufahren ist im Sommer bestimmt auch schön“, verriet Jeremie Puscha. Die Kanuten trainieren natürlich auch im Winter, allerdings nicht auf dem Wasser im Mühlgraben, sondern im Kraftraum des Zeitzer Bootshauses. „Wenn wir zum Reiten gehen, schauen wir manchmal beim Training der Kanuten zu“, erzählen Lenie Beyer und Anna-Lena Tamm. Die Dritt- und Viertklässler erwiesen sich als fleißige Autogrammjäger. Trummer nahm sich die Zeit und sagt: „Für mich war das ein schöner Tag. Vielleicht sehen wir bald jemand beim Training im Bootshaus wieder.“