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Sicherheit im Burgenlandkreis Polizei alarmiert: Kind sollte bei Zeitz in fremdes Auto steigen

Nachdem in Nonnewitz versucht wurde, ein Kind in einfremdes Auto zu locken, gibt die Polizei Hinweise zu Vorbeugung und richtigem Verhalten.

Von Torsten Gerbank Aktualisiert: 16.08.2024, 17:14
Die Polizei verstärkt ihre Präsenz an Schulen und Schulwegen im  Raum Zeitz.
Die Polizei verstärkt ihre Präsenz an Schulen und Schulwegen im Raum Zeitz. (Symbolbild: Marijan Murat/dpa)

Zeitz/MZ. - Zwar ist die Polizei nach eigenen Angaben gerade am Schuljahresbeginn an Schulen und Schulwegen vermehrt unterwegs, sie hat aber im Burgenlandkreis ihre Präsenz dort nochmals erhöht. Das teilte am Freitag Marcus Hillner, Sprecher des Polizeireviers, auf Anfrage mit. Hintergrund ist ein Ereignis, das sich vor etwa einer Woche in Nonnewitz ereignet habe. Dort, hieß es jetzt im Internet, sei Freitagnachmittag vor der Grundschule ein Kind aus einem Auto heraus angesprochen worden. Es habe Aufforderungen erhalten, ins Auto einzusteigen. Das Kind habe super reagiert. Es sei zu einem Erwachsenen in der Nähe gegangen und habe sich Hilfe geholt. Hillner bestätigte jetzt, dass der Polizei ein solcher Sachverhalt mitgeteilt wurde. Weitere aktuelle derartige Fälle seien aber nicht bekannt.

Keine Ängste schüren

Sowohl Polizei als auch die Stadtverwaltung als Schulträger raten, mit Kindern behutsam über dieses spezielle Thema zu sprechen. Dabei sollten realitätsnahe Rollenspiele vermieden werden, so Hillner, um bei Kindern nicht unnötig Ängste zu schüren. Jedoch sollte mit ihnen geübt werden, bestimmt „nein“ und „Stopp“ zu sagen.

Zu den Tipps des Polizeikommissars gehört es, Kinder in Gruppen zur Schule, nach Hause oder zum Spielen gehen zu lassen. Name und Anschrift des Kindes sollten nicht offen sichtbar am Schulranzen zu lesen sein. Das könnte möglichen Tätern Wissen geben, mit dem sie Vertrauen aufbauen könnten. Das Vertrauen der Kinder zu den Eltern sei hingegen wichtig, damit sie zu Hause auch von derartigen Erlebnissen berichten. „Wenn Kinder von Erfahrungen, Übergriffen, Drohungen oder Beobachtungen erzählen, sollten Eltern aufmerksam zuhören“, so Hillner. Wichtig sei Lob für Offenheit.

Wie der Polizist weiter erklärt, sollte man Kinder immer wieder daran erinnern, dass sie ohne die Erlaubnis der Eltern mit niemandem mitgehen oder in ein fremdes Auto steigen dürfen. „Kinder sollten nie zu nahe an Fahrzeuge herantreten, auch wenn jemand vermeintlich nur eine Frage stellt – unabhängig von Geschlecht oder Erscheinungsbild der Person“, so Hillner. Und es müsse Mädchen und Jungen bewusst sein, dass es eine Lüge ist, wenn ihnen für ein Mitgehen Süßigkeiten oder sonstige Belohnungen oder Annehmlichkeiten versprochen werden und dass sie auch zu Erwachsenen nein sagen können und dürfen.

Rettungsinseln erklären

In einer Notsituation sollten Erwachsene von Kindern so direkt wie möglich angesprochen werden. Zudem sollte das Kind sich von unangenehmen oder gar gefährlichen Situationen distanzieren: wegrennen und laut auf sich aufmerksam machen. Zudem sollten Kinder sogenannte Rettungsinseln kennen. Das sind zum Beispiel Geschäfte oder Institutionen, in denen sich mit Sicherheit Erwachsene aufhalten, die helfen und schützen können. Die Notrufnummer 110 sollten die Kinder im Kopf haben und wissen, dass sie diese nutzen können.