Sommer-Feeling auf alten Postkarten Park, Sommerbad, Biergarten: So hielt man es schon vor 100 Jahren in Zeitz aus


Zeitz - Was macht an den heißen Tagen - wenn man Zeit dazu hat? Ins Bad gehen, in den Wald gehen, irgendwo in einem schattigen Park, möglichst mit Teich oder Springbrunnen sitzen - oder vielleicht auch im Biergarten. Das ist heute kaum anders als vor rund 100 Jahren. Und das bestätigen auch einige alte Postkarten, die von MZ-Lesern und aus der Sammlung von Rudolf Stuke kommen.

Auf einer der Karten, die Uwe Wegner zur Verfügung stellte, ist auf der Rückseite zu lesen: „Habe mit Armin das schöne Wetter ausgenützt. Waren im Knittelholz, sehr schattig da und schön ... dann geht es mit Herta auch wieder in den Tiergartenhof...“ Ein anderer Leser erzählt, wie seine Großeltern immer von den Erlebnissen im Belvedere-Sportgarten berichteten. Während im Winter gerodelt werden konnte, saß man im Sommer im Schatten, „während die Männer sich sportlich ertüchtigten“. Den Zeitzern ist die Anlage beziehungsweise die Nachfolgeanlage noch als Wilhelmshöhe und Sophienhöhe bekannt.

Das Sommerbad zeigt eine im Jahr 1923 gelaufene Karte von Rudolf Stuke. Natürlich war es an heißen Tagen beliebt wie eh und je. Allerdings hielt auch niemanden etwas davon ab, in der Weißen Elster zu baden oder im Mühlgraben. Dort wurde auch schon mal ein Segel aufgezogen. Das zeigt eine Karte, die schon in den 1990er Jahren aus einer privaten Sammlung an die MZ gegeben wurde. Und nach all den sommerlichen Aktivitäten an frischer Luft und Sonne ging es zur Kaffeezeit oder abends in die Biergärten. Die gab es in jedem Ausflugsgebiet - vom Knittelholz bis zum Tiergarten, in der Unterstadt ebenso wie in der Oberstadt. Dem Waldschlösschen im Stadtteil Aue kam dabei auch eine ganz besondere Rolle zu, weil es den Zeitzern dort eben einfach richtig gut gefiel. (mz)



