Oskar Brüsewitz Oskar Brüsewitz: Der streitbare Pfarrer
Pfarrer Oskar Brüsewitz wurde 1929 im Memelland geboren, lernte in Chemnitz Schuster, betrieb danach eine Schuhmacherei in Hildesheim, zog 1954 in die DDR zurück. Im Jahr 1970 wurde er evangelisch-lutherischer Pfarrer in Rippicha. Ein Kreuz aus Leuchtstoffröhren an seiner Kirche brachte ihm Konflikte mit der SED - und zahlreiche Gemeindemitglieder ein. Die Parole „Ohne Gott und Sonnenschein fahren wir die Ernte ein“ der DDR konterte der streitbare Pfarrer mit „Ohne Regen, ohne Gott, geht die ganze Welt bankrott“. Brüsewitz war vor allem für seine engagierte Jugendarbeit in der Region bekannt. Es folgten symbolische Protestaktionen, diese wiederum zogen staatliche Repressionen nach sich. 1976 legte die Kirchenleitung ihm die Versetzung in eine andere Pfarrstelle bzw. Übersiedlung in den Westen nahe. An sein Leben erinnert zum Beispiel das Buch von Karsten Krampitz „Der Fall Brüsewitz, Staat und Kirche in der DDR.“ yve