1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Ortsumfahrung Theißen: Ortsumfahrung Theißen: Wann kommt Abrissbagger?

Ortsumfahrung Theißen Ortsumfahrung Theißen: Wann kommt Abrissbagger?

Von Claudia Petasch 25.08.2016, 05:30
Das alte Kohlelager zwischen Theißen und Nonnewitz soll abgerissen werden, weil es sich im Bereich der neuen Ortsumfahrung Theißen befindet. Doch die Abrissbagger rollen erst im September an, geplant war ursprünglich der August.
Das alte Kohlelager zwischen Theißen und Nonnewitz soll abgerissen werden, weil es sich im Bereich der neuen Ortsumfahrung Theißen befindet. Doch die Abrissbagger rollen erst im September an, geplant war ursprünglich der August. René Weimer

Theißen - Sind die Bauarbeiten an der Ortsumfahrung Theißen schon ins Stocken geraten, ehe sie überhaupt so richtig begonnen haben? Denn der Abriss einer alten Kohlelagerhalle zwischen Theißen und Nonnewitz, die auf dem künftigen Trassenverlauf liegt, wird erst im September beginnen. Das sagte nun Theißens Ortsbürgermeister Heinz Borde (CDU) in einer Ortschaftsratssitzung.

Geplant war der Abriss des verfallenen Gebäudes ursprünglich für August, so hatte es vor drei Wochen Michael Zarth auf Anfrage der MZ mitgeteilt. Er ist Sprecher der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges), dem Unternehmen, das mit dem Bau der Ortsumfahrung beauftragt ist.

Keine Begründung für Verzögerung

Doch an der Lagerhalle stehen weder Bagger noch Schuttcontainer. Nichts lässt auf einen baldigen Abriss schließen. Als die MZ noch einmal bei der Deges nachhakte und nach einem Grund für die Verzögerung fragte, konnte Zarth keine Begründung liefern. Nicht, weil er nicht will. Sondern weil der zuständige Projektleiter, der Auskunft geben könnte, derzeit im Urlaub ist. Der Sprecher der Deges sicherte  zu, eine Erklärung nachzuliefern, wenn der Projektleiter wieder im Haus ist.

Geplant ist, die Ortsumfahrung 2019 freizugeben. Heinz Ronneberger aus Theißen warf zudem die Frage auf, warum zwar ein Abschnitt auf einem Feld bei Theißen abgesteckt ist, es darüber hinaus aber noch keine sichtbaren Zeichen für Bautätigkeiten gibt. Und ob sich da vielleicht bald mehr tut. „Ich habe keine Zweifel, dass die Straße gebaut wird, nur sieht man ja nicht viel. Sind die Archäologen denn schon da“, fragt Ronneberger. Letztere werden demnächst ihre Arbeit aufnehmen und im Bereich vor der alten Schachtanlage Grube Paul II Richtung Stellwerk Untersuchungen durchführen.

Vergangenheit überbaggert worden

Borde sagt: „Die Archäologen werden nur an zwei Stellen tätig werden.“ Denn der Rest der betroffenen Fläche im Trassenverlauf sei bereits in der Vergangenheit überbaggert worden. Deswegen ist es nicht mehr nötig, im gesamten Streckenverlauf die archäologischen Grabungen durchzuführen.

Die Markierungen, die Ronneberger nennt, sind von der Ampelkreuzung an der B 2n/B 91 auf einem Feld sichtbar. „In dem Bereich wird ab September der Kampfmittelbeseitigungsdienst Untersuchungen durchführen“, so Borde. Er sucht nach möglichen Überbleibseln aus dem zweiten Weltkrieg. Denn das Gebiet war vor allem wegen Flakstellungen und der nahen Brabag - an dieser Stelle steht heute der Chemie- und Industriepark - ein Ziel von Bomben.

Bauplanung für die Brücken

Anfang nächsten Jahres könnte sogar der Bau des ersten und größten Brückebauwerks der neuen Trasse beginnen. Es soll bei Nonnewitz errichtet werden. Derzeit ist laut Borde die Bauplanung für die Brücken auf der Trasse so weit vorangeschritten, dass diese noch in 2016 abgeschlossen werden.

Wenn die neue Pflanzperiode beginnt, wird es im Bereich der Schachtanlage Paul II auch noch einige Aufforstungen geben, sagt Borde. Dort gab es bereits umfangreiche Naturschutzmaßnahmen nahe der B 91, unter anderem um dem Vogel Neuntöter ein neues Brutrevier bieten zu können. (mz)