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Mit dem Bulli ans Nordkap Mit dem Bulli ans Nordkap: Zeitzer Museumsführerin nimmt am Baltic Sea Circle teil

Von Janine Friedrich 23.06.2019, 13:00
Stefanie Karg mit ihrem Teamkollegen Claus Hock. Sie nehmen mit dem „Bulli“ an einem abenteuerlichen Rennen durch Nord- und Osteuropa teil und sammeln dabei Spenden für einen guten Zweck.
Stefanie Karg mit ihrem Teamkollegen Claus Hock. Sie nehmen mit dem „Bulli“ an einem abenteuerlichen Rennen durch Nord- und Osteuropa teil und sammeln dabei Spenden für einen guten Zweck. Rebekka Bolzek

Zeitz - Zehn Länder, 16 Tage und rund 7.500 Kilometer – das erwartet Stefanie Karg ab diesem Samstag. Die Leipzigerin, die in Zeitz im Schloss Moritzburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet, startet an diesem Samstag ihre Tour auf dem diesjährigen Baltic Sea Circle. Mit einem T4 VW-Bus aus dem Jahr 1996 fährt sie als Co-Pilotin zusammen mit einem guten Freund die nördlichste Rallye Europas, wie der Veranstalter sie nennt.

Auf dem Hamburger Fischmarkt starten sie in Richtung Norwegen ans Nordkap, das nördlichste Rallye-Ziel. „Ich mache so etwas zum ersten Mal. Kleinere Roadtrips als Jugendliche sind damit nicht zu vergleichen“, sagt Karg. Zusammen mit Claus Hock als „Teamchef“, wie Karg ihn nennt, fährt sie mit einem 23 Jahre alten VW-Bus, einem „Bulli“, auf einer nicht-geführten Rallye durch die Wildnis von Nord- und Osteuropa.

Baltic Sea Circle: Als Team gaben sie sich den Namen „Dompfaff“

Claus Hock, Pilot des Kleinbusses, ist Zeitungsredakteur für das Oldenburger Land. Anfangs wollte er mit einem Freund aus Magdeburg auf die Reise gehen. Dieser kann nun aber nicht dabei sein. Als Team gaben sie sich den Namen „Dompfaff“, in Anspielung auf den Magdeburger Dom, und Strandläufer (weist auf die norddeutsche Herkunft des Piloten hin). Nun ist die 36-jährige Stefanie Karg der neue „Dompfaff“ und begleitet Hock.

„Als es klar war, das ich mitfahre, habe ich mich am meisten auf das Nordkap gefreut. Mittlerweile hat sich die das mehr auf die Lofoten verlagert, mit der Mitternachtssonne. Und ich finde es toll, einfach mal 16 Tage lang vom Alltag abzuschalten“, gibt sich Karg erwartungsvoll, die sich lange vor der Entscheidung erst mal mit den Begebenheiten des Rennens vertraut machen musste.

Baltic Sea Circle: GPS-Systeme, Navigationsgeräte und die Nutzung von Autobahnen verboten

Während der rund 7.500 Kilometer langen Rallye sind GPS-Systeme, Navigationsgeräte und die Nutzung von Autobahnen verboten. Dadurch sollen die Teilnehmer noch mehr Eindrücke von der Umgebung mitnehmen – wie auf einer echten Abenteuerreise eben. Ganz traditionell benutzen Stefanie Karg und ihr Teamkollege nur eine Landkarte und einen Kompass.

Die Route wählt das Team selbst, nur die Rückkehr nach Hamburg als Startpunkt ist Pflicht. Das nördlichste Ziel ist das Nordkap in Norwegen. Das Team wird mit ihrem Bus die Route über Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen und schließlich Deutschland fahren.

Baltic Sea Circle: Jedes Team erhält ein sogenanntes Roadbook zum Start

Jedes Team erhält ein sogenanntes Roadbook zum Start. Dabei werden Routenvorschläge gemacht und für jeden Tag einzelne Aufgaben angezeigt, die man erfüllen kann, aber nicht muss. „Nicht derjenige gewinnt die Rallye, der als Erster das Ziel erreicht, sondern der mit den meisten kreativen Lösungen dieser Aufgaben. Die beziehen sich dann auf das Land und die Leute“, erklärt Karg.

Ein besonderer Aspekt des Rennens ist, dass jedes Team für einen guten Zweck fährt. Pro Mannschaft müssen mindestens 750 Euro bis zum Ende der Rallye, am 30. Juni, für Hilfsprojekte gesammelt werden. Stefanie Karg und Claus Hock sammeln für die Weihnachtsaktion einer Zeitung und die Bahnhofsmission in Magdeburg. „Wir haben aktuell schon 2.385 Euro zusammen. Dafür möchten wir uns bereits jetzt schon ganz herzlich bei allen Unterstützern bedanken. Unser heimliches Ziel sind 5.000 Euro“, freut sich Karg.

Damit andere auf die Spendenaktion aufmerksam werden, haben sich die beiden Piloten Aufgaben gestellt. Beide werden einen Tag lang in der Bahnhofsmission aushelfen und einen Tag lang die Weihnachtsaktion einer Tageszeitung unterstützen. Und Teamchef Claus Hock hat sich was besonders kurioses überlegt: Er wird unter anderem in einem Podcast „Atemlos“ von Helene Fischer singen.

››Die Rallye-Fahrer berichten im Internet von ihren Erlebnissen, unter: www.flintcynic.com (mz)