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Liebe zum Auto Liebe zum Auto: Fuchsschwanz fährt im Versteck mit

Von Uta Kunick 23.11.2003, 19:47

Salsitz/MZ. - Raphael Gleißner hatte als Sechsjähriger eine entscheidende Begegnung. Damals fuhr die Tante aus dem Westen mit einem Opel Manta vor. Der Steppke war hin und weg. "Es ist die Form der Karosse, die fasziniert: das Eckige. Der Manta ist und bleibt ein Unikat", schwärmt Raphael noch 22 Jahre später. Neben ihm steht sein ganzer Besitz: ein auf Hochglanz polierter weißer Manta I 400, Baujahr 1985.

"Der Manta ist und bleibt ein Unikat." Raphael Gleißner, Stolzer Autobesitzer

In mühevoller Kleinarbeit hat Gleißner das Auto zerlegt, um es später komplett wieder aufzubauen. Seit 1999 schraubt er akribisch in jeder freien Minute an dem guten Stück. Sämtliche Schrauben wurden ausgewechselt gegen Teile aus Edelstahl oder Chrom. Selbst Originalsitze weist das Fahrzeug vor. Zur jüngsten Errungenschaft zählen schwarze Rücklichter. "Viereinhalb Jahre habe ich danach gesucht", erzählt der Manta-Freak. Jetzt endlich konnte er ein paar Tüv-geprüfte erheischen.

Der 28-Jährige legt Wert auf Sicherheit. "Alles in dem Auto ist Tüv-geprüft", spricht er. 17 500 Euro hat der Opel-Fan bereits in den Manta investiert. Das setzt man nicht einfach aufs Spiel. Raphael Gleißner hat sich ein Speed-Limit gesetzt. "Mehr als 150 Stundenkilometer fahre ich nicht", sagt er. Auch wenn 194 PS unter der Motorhaube schlummern.

Einen Fuchsschwanz sucht man vergebens an Gleißners Manta. "Der liegt irgendwo im Auto versteckt", sagt er. Weil ein Fuchsschwanz seiner Meinung nach einfach dazu gehört. Nur öffentlich sichtbar machen will ihn der Manta-Fahrer nicht. Das provoziert nur Sticheleien. "Und Sie werden es nicht glauben: Meine Freundin ist auch noch Frisöse", setzt Gleißner hinzu. Das macht das Manta-Image noch perfekter.

Die Freundin muss natürlich mitziehen, wenn man ein so zeitaufwendiges Hobby betreibt. Da zählt auch die Teilnahme an Opel-Treffen dazu. "In diesem Jahr habe ich zum Treffen der Opel-Freunde Burgenland das erste Mal meinen Manta angemeldet", erzählt Gleißner, der als einziger im Landkreis ein solches Auto fährt. Mit seinem Unikat-Fahrzeug sicherte er sich einen Pokal und einen dritten Platz. Gleißner freut sich über die Anerkennung, zeigt sie doch, dass das Auto auch anderen gut gefällt. Das motiviert. Und so nutzt der 28-Jährige die bevorstehende Winterzeit, um seinen Manta für die neue Saison noch schöner zu machen.