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Lachen zu verschenken Lachen zu verschenken: Karnevalistin steigt wieder in ihr Clownskostüm

Von Meike Ruppe-Schmidt 10.11.2018, 17:00
Im Schrank auf dem Dachboden bewahrt Birgit Renker ihre Schätze auf. Sie besitzt über 20 Karnevalskostüme.
Im Schrank auf dem Dachboden bewahrt Birgit Renker ihre Schätze auf. Sie besitzt über 20 Karnevalskostüme. Hartmut Krimmer

Nonnewitz - Seit Monaten schon fiebert sie der fünften Jahreszeit entgegen. Jetzt, kurz bevor am 11. November um 11.11 Uhr wieder die Stunde der Narren schlägt, sichtet Birgit Renker noch einmal die Kostüme in ihrem Karnevalsschrank auf den Dachboden. Viele davon sind selbstgenäht. „Für mich mit meinen 1,80 Größe ist es schwer, im Laden ein passendes Clownskostüm zu finden“, erklärt sie lachend.

Schon in ihrer Jugend trat Renker dem Nonnewitzer Karnevalsverein NKV 53 bei, der in diesem Jahr seine 66. Saison einläutet. Los geht es am Sonntag mit der Schlüsselübergabe vor dem ehemaligen Gemeindehaus. „Anschließend pflanzen die Narren einen Baum neben der Turnhalle.“ Ein Brauch, der eingeführt wurde, nachdem dort 1979 die Dorflinde umgekippt war.

Karnevalistin in Nonnewitz: „Wenn ich nicht lachen kann, dann bin ich krank.“

Weiterer Höhepunkt ist der jährliche Fackelumzug am 16. November mit den Wetterzeuber Schalmeien und einem großen Lagerfeuer im Ort. „Ich freue mich schon darauf, als Clown Süßigkeiten an die Kinder zu verteilen“, sagt Renker. Und darauf, einen Abend später in der Turnhalle durch die Auftaktveranstaltung zu führen. Dann heißt es wieder „Nonnewitz - Allema“. So lautet der närrische Schlachtruf.

„Wenn ich in mein Clownskostüm schlüpfe, dann werde ich ein anderer Mensch“, sagt Renker, die seit drei Jahren Vorsitzende der Karnevalisten ist. Zum Verein gekommen sei sie mit 15 durch ihren Spaß am Tanzen. Später habe sie den Kinderfasching geleitet. „Ich lache gern und mag es, die Freude an andere Menschen weiter zu verschenken“, sagt sie. „Wenn ich nicht lachen kann, dann bin ich krank.“

Karneval in Nonnewitz: Hinter dem fröhlichen Treiben steckt jede Menge harte Arbeit

Was die wenigsten sehen: Hinter dem fröhlichen Treiben steckt jede Menge harte Arbeit: „Die Tanzgruppen beginnen schon im Sommer mit ihren Proben“, sagt Renker. „Auch die Reden und Sketche müssen erst einmal geschrieben werden.“ Sie selbst zieht eher im Hintergrund die Fäden: Genehmigungen für Veranstaltungen beantragen, Einladungen zu Mitgliederversammlungen schreiben, Buchhaltung und Abrechnung erledigen sowie Probezeiten anmelden - um all das kümmert sich die ist die 49-Jährige. Wie sie sich von all dem Trubel entspannt? „Das gelingt mir am besten beim Nähen“, sagt sie. Den Stoff für ein neues, kunterbuntes Clownskostüm hat sie schon zu Hause bereit gelegt.

››Abendveranstaltung der Nonnewitzer Karnevalisten am 17. November in der Turnhalle in Nonnewitz., Beginn 20 Uhr. Eintritt 8 Euro. Karten an der Abendkasse erhältlich. (mz)