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Kritik in Zeitz Kritik in Zeitz: Ist Kunzes künftiger Dienstwagen eine Nummer zu groß?

Von Torsten Gerbank 03.05.2013, 18:10
Der Zeitzer Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP)
Der Zeitzer Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) Krimmer/Archiv Lizenz

Zeitz/MZ - Trouble um ein Auto: Die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Zeitzer Stadtrat Margarete Späte fordert Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) zum Maßhalten bei der Wahl seines nächsten Dienstfahrzeugs auf. Bereits im Verlauf der Haushaltsdebatte im Stadtrat hatte sie einen Antrag formuliert, der das Ziel hatte, Kunze höchstens einen Dienstwagen Audi A 4 zuzubilligen und damit ein Auto, das sich kaum von den Dienstwagen anderer Oberbürgermeister im Burgenlandkreis unterscheidet. Der Antrag scheiterte allerdings: sieben Stadträte stimmten dafür, zehn dagegen, 18 enthielten sich.

Derzeit fährt Kunze einen Opel Insignia als Dienstwagen. Der Leasingvertrag läuft allerdings zur Mitte dieses Jahres aus. Kunze beabsichtigt, in einen Audi A 6 umzusteigen. Wie er in der Stadtratssitzung sagte, würden dessen Gesamtkosten pro Jahr etwa um 30 Prozent unter denen des bisherigen Dienstwagens liegen. Grund dafür ist auch, dass der neue Wagen über ein sogenanntes Kommunalleasing gemietet werde. Das sei ein besonderes Angebot an Oberbürgermeister oder Landräte. Allerdings könne das nur in Anspruch genommen werden, wenn das Fahrzeug ausschließlich dienstlich genutzt werde. Und genau das unterscheide Kunze seines Wissens nach von Oberbürgermeistern der anderen großen Städte im Burgenlandkreis.

Laut Kunze hat der Hersteller auch genau definiert, welche Fahrzeuge in diesem Rahmen vergeben werden. Ein A4 sei da nicht im Angebot, sagte er. Das zweifelt Margarete Späte nach Internetrecherchen an und erklärt: „Die Aussage des Oberbürgermeisters, dass im Rahmen des Audi-Behördenprogramms die A-4-Limousine nicht angeboten werden würde, entspricht nicht den Tatsachen.“

Wenzel Smidl, bei der Audi AG Ingolstadt Gebietsleiter im Bereich Verkauf an Behörden, relativiert: Wenn sich die Stadt bei einem örtlichen Audi-Partner informiert habe, dann sei die Aussage richtig. „Der Partner kann im Rahmen des Kommunalleasings ein Fahrzeug anbieten. Da gibt es Sonderkonditionen, die sich ausschließlich auf den A6 beziehen“, so Smidl. Darüber hinaus gibt es für Städte ab einer Einwohnerzahl von 20 000 die Möglichkeit, sich ein Angebot bei der Audi AG direkt einzuholen.

„Da ist das Behördenleasing vom Modell fast unabhängig. Da können wir auch einen A 4 anbieten“, sagte Smidl am Donnerstag auf Nachfrage am Telefon. Dazu Kunze: „Ein zuständiger Vertreter der Audi AG aus Berlin hatte mir nur einen A6 oder A8 angeboten.“ Kunze sei am Auto das Sicherheitspaket wichtig. Er werde sich noch mal Informationen einholen, Preise und Kosten vergleichen. . .

Bei einer solchen Auseinandersetzung schüttelt Oliver Wendenkampf den Kopf. Wendenkampf ist in Sachsen-Anhalt Geschäftsführer des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (Bund). „Das Beste wäre ein Elektrofahrzeug, mit Tankstelle vor dem Rathaus“, sagte er. Man rede bundesweit von der Energiewende, da müsste aus seiner Sicht die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen.