Kleingartenanlage "Fockendorfer Grund" Kleingartenanlage "Fockendorfer Grund" Zeitz: Ein Hauch von Bella Italia

Zeitz - Das Land, in dem die Kiwis blühen, beginnt in Zeitz. Genauer gesagt in der Kleingartenanlage „Fockendorfer Grund“. Hier hat Rainer Zwerenz das exotische Gewächs vor 23 Jahren in seinem Garten angepflanzt und liebevoll aufgezogen. Die Triebe seines Kiwibaums sind meterlang und bilden ein dichtes Blätterdach über der Terrasse. In diesem Jahr rechnet Zwerenz mit einer besonders guten Ernte.
„Aufgrund der warmen Temperaturen trägt mein Kiwibaum viel mehr Blüten als sonst“, sagt der Hobby-Gärtner stolz. Der Baum ist eigentlich eine Schlingpflanze und stammt ursprünglich aus China. Inzwischen wird sie nicht nur in Neuseeland in großem Maß angebaut. Sondern auch in Italien, dem Lieblings-Urlaubsziel von Rainer Zwerenz. Wie der 63-jährige Zeitzer auf die Idee kam, das Gewächs in seinem Garten anzupflanzen? „Ich liebe Italien und ich mochte Kiwis schon immer sehr. Da dachte ich, ich probiere es einfach aus.“
Kleingartenanlage in Zeitz: Zwölf bis 18 Wassereimer voll Früchte jedes Jahr
Mit Erfolg: Zwölf bis 18 Wassereimer voll Früchte erntet Zwerenz inzwischen jedes Jahr. Mit der Ernte im November wartet er übrigens stets bis zum ersten Frost. Grund: „Durch die Kälte verliert der Baum seine Blätter. Dann sehe ich besser, wo die Früchte hängen.“ Genießbar sind die Kiwis allerdings erst nach einer Lagerzeit von weiteren vier Wochen. „Ich esse sie dann am liebsten als Frischobst oder als Marmelade“, sagt Zwerenz.
Damit sein Baum viele Früchte trägt, gießt der Hobbygärtner ihn regelmäßig jede Woche mit zwei Wassereimern. „Kiwibäume brauchen vor allem einen geschützten Sonnenplatz und sauren Boden“, erklärt er. Ideal sei Rhododendron-Erde. Und das Beste: „Sowohl die Blätter als auch die Früchte werden von keinerlei Ungeziefer befallen.“
Kleingarten in Zeitz: Weinreben der Sorte Regent
Dass er einen grünen Daumen besitzt, beweist Zwerenz übrigens nicht nur mit seinem Kiwibaum. Nur wenige Meter entfernt hat der ehemalige Polizist 2007 einen zweiten Garten in Hanglage übernommen. Auf der rund 500 Quadratmeter großen Parzelle pflanzte er Weinreben der Sorte Regent an. Das nötige Fachwissen zum Weinanbau verschaffte er sich in einem Winzerkurs in Naumburg. „Inzwischen gewinne ich bis zu 180 Liter Rotwein pro Jahr“, erzählt er.
Gelagert wird der edle Tropfen in Holzfässern bei acht Grad im eigenen Weinkeller. Dort findet gelegentlich auch die ein oder andere kleine Feier statt. Denn Geselligkeit wird im Gartenverein Fockendorfer Grund groß geschrieben. Zum Beispiel, wenn am 30. Juni das jährliche große Gartenfest gefeiert wird, zu dem alle Interessenten herzlich eingeladen sind. „Für solche Feiern sind wir bestens ausgestattet“, sagt Zwerenz. Auf einer kleinen Festwiese gibt es eine Feuerstelle, Unterstände und einen Holzbackofen.
Idyllischer Goldfischteich in Zeitzer Kleingarten
Direkt daneben liegt ein idyllischer Goldfischteich, auf dem die Seerosen blühen. „Das alles haben wir selbst angelegt. Jeder unserer Mitglieder beteiligt sich mit gerecht aufgeteilten Arbeitsstunden an der Pflege.“
Eine Arbeit, die sich lohnt. Denn nicht nur die Vereinsmitglieder lieben ihren Festplatz. Auch Kindergartengruppen veranstalten regelmäßig ihr Morgensingen auf der Wiese am Teich. Rainer Zwerenz sitzt dann oft auf seiner Terrasse, und lauscht ihrem Gesang. „Wenn ich die fröhlichen Kinderlieder höre, dann ist für mich die Welt in Ordnung“, sagt er. Unter dem Dach seiner Kiwi-Pflanze, umgeben von Zitronen- und Olivenbäumen, fühlt er sich dann tatsächlich ein bisschen wie in Bella Italia. (mz)

