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Klavierunterricht mit Mundmaske Klavierunterricht mit Mundmaske: Was sich in der Musikschule verändert hat

Von Yvette Meinhardt 18.06.2020, 13:00
In der Zeitzer Musikschule Klangkiste wird wieder unterrichtet. Schüler Noah Joel Rothe und seine Lehrerin Babette Berg arbeiten gemeinsam am Klavier.
In der Zeitzer Musikschule Klangkiste wird wieder unterrichtet. Schüler Noah Joel Rothe und seine Lehrerin Babette Berg arbeiten gemeinsam am Klavier. Hartmut Krimmer

Zeitz - Klaviermusik ertönt aus der Musikschule Klangkiste im Zeitzer Platanenweg. Der Unterricht hat nach der Corona-Pause längst wieder begonnen. „Wir gehen zur musikalischen Früherziehung in die Kindergärten und in unserer Musikschule zieht langsam wieder Normalität ein“, sagt Sylvia Beck. Gemeinsam mit ihrem Mann Hubert Beck führt sie die Klangkiste und das nun schon seit 15 Jahren.

Im Juni würde jetzt ein musikalisches Jubiläum anstehen. „Eigentlich sollte es am Samstag, 20. Juni, ein Konzert zum 25-jährigen Bestehen des Gitarrenorchesters Saitenwechsel geben. Doch das musste wegen der Corona-Krise leider abgesagt werden“, erzählt Sylvia Beck. Aber das Konzert fällt nicht aus, sondern soll einfach um ein Jahr verschoben werden. Proben für das Orchester finden bislang noch nicht wieder statt.

„Unsere Einrichtung im Erzgebirge hat noch immer geschlossen“

Auch ist nicht klar, ob es in diesem Sommer ein gemeinsames Probenlager geben kann. „Unsere Einrichtung im Erzgebirge hat noch immer geschlossen“, sagt Sylvia Beck. Mittlerweile sei man in der Klangkiste erfinderisch geworden. Das Orchester probt in kleinen Gruppen und bei offenem Fenster. In der Musikschule kehrt fast schon wieder der normale Alltag ein. „Wir haben ja auch im Normalfall ganz viel Einzelunterricht, da gibt es überhaupt keine Probleme“, fährt Sylvia Beck fort. Nur Gesangsunterricht findet noch nicht statt.

Während der Corona-Krise hatte die Einrichtung im April und Mai gar keine Gebühren erhoben, wohl aber weiter unterrichtet. „Die Lehrer haben ihre Schüler per Skype unterrichtet. Vor allem die Mädchen und Jungen im Grundschulalter haben sich darüber gefreut, denn sie waren ja alle zu Hause und einigen wurde es langweilig“, erzählt Sylvia Beck.

Fernunterricht via Skype sehr gut angenommen

So wurde der Fernunterricht via Skype sehr gut angenommen und vermutlich übte mancher sogar öfter als sonst. „Das einzige Problem war stellenweise das langsame Internet“, so die Lehrerin. Die Kinder mussten zu Hause selbst zum Bleistift greifen und Markierungen für ihr Spiel eintragen, früher hätten das die Lehrer gemacht.

„Wir werden die Möglichkeit des Fernunterrichts vermutlich künftig weiter nutzen, wenn zum Beispiel jemand stark erkältet ist und Ansteckungsgefahr besteht“, sagt Beck. Die 55-Jährige arbeitet inzwischen auch wieder in den verschiedenen Kindertagesstätten, führt in den Einrichtungen in Profen, Bornitz, Könderitz, Tröglitz, Geußnitz und in der evangelischen Kita in Zeitz wieder die musikalische Früherziehung durch.

„Es gibt ein paar Regeln an die wir uns halten, dann klappt alles ganz gut“

„Es gibt ein paar Regeln an die wir uns halten, dann klappt alles ganz gut“, sagt sie. So werden die Instrumente nach jedem Gebrauch desinfiziert. Jedes Kind erhält für den Unterricht sein eigenes Instrument, das wird auch nicht getauscht so wie sonst üblich. Und bei gemeinsamen Übungen heißt es Abstand halten, statt Händchen halten.

„Ich habe den Eindruck, dass sich alle über die Musik freuen, Schüler und Eltern sehr diszipliniert agieren“, sagt Beck. So habe bislang in der Corona-Zeit auch noch niemand den Unterricht in der Musikschule gekündigt. (mz)