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Karussell der Lehrer Karussell der Lehrer: Warum sich das Landesschulamt bedeckt hält

Von Yvette Meinhardt 11.08.2017, 05:00
Hurra, die Schule fängt an. Die Viertklässler der Grundschule in Zeitz-Ost freuen sich auf das Lernen.
Hurra, die Schule fängt an. Die Viertklässler der Grundschule in Zeitz-Ost freuen sich auf das Lernen. Yvette Meinhardt

Zeitz - Mädchen und Jungen stürmen mit Begeisterung zu ihrem ersten Schultag. Rund 15.500 Schüler starten im Burgenlandkreis in das neue Schuljahr. Knapp über 100 sind es in der Grundschule in Zeitz-Ost. „Ich freue mich, dass endlich wieder Schule ist“, sagt Lukas Fleischer. Für ihn und die anderen Viertklässler ist es das letzte Jahr an der Grundschule.

„Mir fiel das frühe Aufstehen nach den Ferien sehr schwer“, verrät Jake Dean Stammberger. Max Jahn hingegen konnte es kaum erwarten, seine Freunde in der Schule wiederzusehen und stand schon um 6 Uhr auf. Lehrerin Birgit Winter schaut zufrieden in die Runde, alle sind an Bord.

Doch bei den Lehrern ist die personelle Lage an sehr vielen Schulen eher kritisch. So erreicht auch die Grundschule in Zeitz-Ost keine 100-prozentige Unterrichtsversorgung, darüber hinaus ist die Mehrzahl der Lehrer über 50 Jahre alt. Aus diesem Grund sind die Klassen in den meisten Schulen der Region mehr als voll.

Auf dem Papier geht die Rechnung auf, denn um zu ermitteln, wie hoch der Lehrerbedarf einer Schule ist, greift man seitens des Kultusministeriums zu einem Rechentrick. Demnach werde die Stundenzuweisung pro Kind gekürzt. Dieser Wert wurde von 1,2 Stunden pro Kind um 0,1 gesenkt. Das macht rein rechnerisch bei 100 Schülern rund zehn Stunden weniger.

31 Lehrer im Burgenlandkreis eingestellt

Insgesamt wurden im Kalenderjahr 31 Lehrer im Burgenlandkreis eingestellt, teilt die Pressestelle des Ministeriums mit. Unklar ist allerdings, wie viele Lehrer in den Ruhestand gingen und wie viele neue gebraucht werden. Fest steht, dass landesweit 100 Stellen nicht besetzt werden konnten.

Drei Neue gibt es zum Beispiel in der Grundschule in Nonnewitz. Gerademal zwei Wochen vor Schulbeginn erfuhr eine Lehrerin, dass sie nunmehr kommissarisch als Schulleiterin eingesetzt wird. Die junge Frau kommt ursprünglich aus Aschersleben, lebt in Leipzig und unterrichtet seit zwei Jahren in Nonnewitz. 81 Kinder gehen hier in vier Klassen zur Schule. Zwei neue Lehrerinnen nahmen hier ihre Arbeit auf. Auch in der Grundschule Rehmsdorf gibt es eine neue Lehrerin. Sie kommt aus Bayern und hat sich bewusst für die kleine Dorfschule entschieden. Doch schon am Montag wird sie in die Zeitzer Grundschule in der Schillerstraße abgeordnet, um hier eine personelle Lücke zu schließen.

Pädagogische Mitarbeiterin von Zeitz nach Rehmsdorf geschickt

Aus Zeitz wiederum wird eine pädagogische Mitarbeiterin nach Rehmsdorf geschickt. So dreht sich das personelle Karussell weiter. „Es erfolgen befristete Einstellungen, um zum Beispiel Langzeiterkrankungen und Ausfälle aufgrund von Mutterschutz zu ersetzen“, heißt es dazu aus dem Landesschulamt. Im September werde es eine Ausschreibung von unbefristeten Stellen für Lehrer geben. Zudem gebe es am Anfang des Schuljahres nicht planbare Veränderungen bei den Schülerzahlen, welche erst mit der Erhebung im August bekanntwerden.

Abhängig von diesen Zahlen seien die Zuweisungen an Unterrichtsstunden und Lehrkräften. „Das Bildungsministerium wird mit der statistischen Erhebung an den Schulen im September landesweit Zahlen zur Unterrichtsversorgung veröffentlichen“, teilt Silke Stadör vom Landesschulamt mit. Danach werde es konkrete Zahlen zur Lage im Burgenlandkreis geben können. An den Grundschulen der Stadt Zeitz lernen 773 Mädchen und Jungen. Am Sonnabend werden 161 Kinder eingeschult. (mz)