Jubiläum in Zeitz Jubiläum in Zeitz: Zusammenhalt im Alter

Zeitz/MZ - Jeden zweiten Dienstag im Monat wird die Gaststätte Am Weinberg in der Spangenbergstraße in Zeitz zu einem zweiten Zuhause für rund 30 Senioren, denn dann trifft sich die Ortsgruppe Forststraße des Vereins Arbeiterwohlfahrt (Awo) Kreisverband Burgenlandkreis zu einem gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen. Die regelmäßigen Treffen bieten den älteren Menschen aber nicht nur die Gelegenheit, sich über die neuesten Geschichten im Umkreis zu informieren, sondern auch Probleme und Wünsche anzusprechen.
Senioren ein Beisammensein zu ermöglichen
Für die Vorsitzende des Ortsvereins Bärbel Daniel ist es wichtig, den Senioren ein Beisammensein zu ermöglichen. „Viele von ihnen wohnen alleine Zuhause, da tut es ihnen gut, wenn sie wenigstens einmal im Monat rauskommen und andere Leute treffen“, meint die 56-Jährige, die neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit hauptberuflich in der Gastronomie arbeitet. Das jüngste der knapp 30 Mitglieder des Ortsvereins ist 75, das älteste 93 Jahre alt. Als die Awo im Juli 1993 in Zeitz gegründet wurde, besaß sie noch über 70 Mitglieder, im Laufe der Jahre wurden es aber immer weniger, erzählt Bärbel Daniel. „Unser Ziel ist es, die bestehenden Mitglieder zu halten, schließlich bekommen wir nur ganz wenig neue dazu“, sagt Daniel, die seit sieben Jahren Vorsitzende der Ortsgruppe Forststraße ist.
Dass es durchaus treue Mitglieder gibt, beweist Gerlinde Munkelt. Sie ist eines der sechs Stammmitglieder, die seit der Gründung 1993 bei der Awo sind. Die 78-Jährige freut sich jedes Mal auf die Treffen, weil sie sonst nicht aus dem Haus kann. „Mein Mann, der früher die Gruppe geleitet hat, ist krank und braucht meine Hilfe, da kann ich ihn nicht so oft alleine lassen. Ich genieße das Beisammensein mit den anderen hier sehr, weil der Zusammenhalt stimmt. Wenn es den nicht gäbe, würde alles auseinanderfallen“, meint Gerlinde Munkelt und stößt mit ihrer Aussage auf die Zustimmung von Ursula Dunsch und Eva Weber. Die beiden sind seit zwölf Jahren bei der Awo und fühlen sich in der Gruppe sehr wohl. „Ich war vorher bei der Volkssolidarität, aber durch den Umzug in die Gegend am Forstplatz war der Weg zu weit, deswegen bin ich der Ortsgruppe Forststraße beigetreten“, sagt die 81-jährige Eva Weber. Bis auf die Anzahl der Fahrten habe sie aber keine Unterschiede zwischen beiden Vereinen feststellen können.
Gute Zusammenarbeit
Für Bärbel Daniel liegt diese Tatsache im Alter der Mitglieder begründet: „Einige sind gehbehindert und können keine größeren Fahrten mehr mitmachen. Zum Glück arbeiten aber die Ortsvereine und die Begegnungsstätte der Awo in der Schützenstraße gut zusammen, so dass unsere Mitglieder auch deren Angebote nutzen können.“ Über neue, gern auch jüngere Mitglieder würde man sich in allen Vereinen sehr freuen, schließlich sei der Kontakt zwischen Jung und Alt für beide Seiten enorm wichtig, so Daniel.