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Jubiläum in Zeitz Jubiläum in Zeitz: 60 Jahre Brillen und Hörgeräte

Von Angelika Andräs 01.03.2013, 16:29
Madlen Kabisch und der Optikermeister Michael Klotz sehen sich neue Brillen an. Das gehört auch dazu, vor allem aber ist Handwerk gefragt. Augenoptik Klotz feiert heute ein Jubiläum: Seit 60 Jahren gibt es Optiker Klotz in Zeitz.
Madlen Kabisch und der Optikermeister Michael Klotz sehen sich neue Brillen an. Das gehört auch dazu, vor allem aber ist Handwerk gefragt. Augenoptik Klotz feiert heute ein Jubiläum: Seit 60 Jahren gibt es Optiker Klotz in Zeitz. Florin Kautz Lizenz

Zeitz/MZ - Mit 60 Jahren darf man schon mal an den Ruhestand denken. Ganz anders sieht das bei Augenoptik und Hörgeräteakustik Klotz in Zeitz aus. Das Familienunternehmen am Roßmarkt feiert heute Geburtstag: Am 1. März 1953 wurde es gegründet. „Für mich war klar, dass ich es weiterführe“, sagt Augenoptikermeister Michael Klotz, „und für meinen Vater war es sicher sehr schön, dass auch mein Bruder Hans-Rüdiger, der ja in Naumburg ist, in seine Fußstapfen getreten ist.“

Der erste Eventtag findet beim Optiker Klotz am Roßmarkt in Zeitz am Dienstag, 5. März, 10 bis 16 Uhr, statt. Dann stehen Hörgeräte im Mittelpunkt und vergrößernde Sehhilfen. Die spezialisierten Firmen sind dann mit einem versierten Vertreter vor Ort in Zeitz. Weitere Eventtage sind am 12. und 21. März geplant. Außerdem gibt es von heute an einen Bonus auf Brillen und Hörgeräte sowie ein Jubiläumsgewinnspiel.

(AND)

Klotz erinnert sich noch sehr gut daran, wie er als fünf-, sechsjähriger Junge immer mit in der Werkstatt war. „Und es ist ja auch klar“, sagt er lachend, „welche Gespräche am Abendbrottisch geführt wurden.“ Hineinwachsen nennt man das. So absolvierte er seine Lehre, zweieinhalb Jahre, arbeitete ein Jahr und bewarb sich dann zum Meisterstudium, das er zwei Jahre in Jena absolvierte. „Das Berufsbild hat sich stark geändert“, sagt er, „es wird nicht mehr so viel manuell gefertigt.“ Außerdem haben zu DDR-Zeiten zwei Mitarbeiter im Laden gestanden, sechs waren in der Werkstatt beschäftigt. „Das hat sich so ziemlich genau herumgedreht“, sagt Klotz. Dem Können und dem Geschick des Optikermeisters ist es dennoch geschuldet, wenn die Brille nicht nur gut sitzt, sondern auch richtig angepasst ist. Was noch viel mehr bei Kontaktlinsen gilt. In diesen Dingen werden die Kunden auch ausschließlich von Optikermeistern betreut. Und wer die Lehre absolvieren will, der muss schon ordentliche Voraussetzungen, am besten Abitur, mitbringen. In diesem Jahr bildet Klotz wieder aus. Im Jahr vorher fand er niemanden, der den Anforderungen genügte. Und genau da schaut er schon richtig hin: „Ich möchte die Lehrlinge, die ich ausbilde, auch gern übernehmen.“ Zehn Frauen und Männer arbeiten bei Augenoptik und Hörgeräteakustik Klotz.

Zu tun haben sie immer, auch wenn die Werkstatt auf modernstem Stand ist. Natürlich kommen die Kunden auch, weil das Angebot um den Hörgerätesektor erweitert wurde. Da gilt, was die Qualifizierung der Mitarbeiter angeht, dasselbe wie im Optikbereich. Es gibt aber auch Zeiten, in denen wenig los ist. Klotz trägt das mit Fassung: „Meine Mutter sagt dann immer, solche Zeiten hat es schon immer gegeben.“ Und aus seiner Erfahrung ist es gar nicht mal so sehr die Preisfrage, an der ein Kunde sich entscheidet, wo er Brille oder Kontaktlinsen kauft. „Wer auf Qualität setzt, wer die richtigen Informationen und Beratung haben will, der geht zum Optiker und kauft nichts im Drogeriemarkt neben der Kasse“, so Klotz. Im Moment ist es übrigens durchaus noch an der Tagesordnung, dass handwerkliche Unternehmen wie seines in Familientradition geführt und weitergegeben werden. Ob er vielleicht der letzte seiner Generation sein wird? „Wer weiß“, meint er, „ich habe eine Tochter, Hanna. Wenn sie etwas ganz anderes machen möchte, ist das in Ordnung. Aber wenn sie weitermachen möchte, würde ich ihr nicht abraten.“

Jana Mentzel schleift Brillengläser. Das ist noch Handarbeit.
Jana Mentzel schleift Brillengläser. Das ist noch Handarbeit.
Florin Kautz Lizenz