Interessengemeinschaft Bildung Interessengemeinschaft Bildung: Betreuung geht über Ende der Lehrzeit hinaus
Weißenfels/MZ. - Über 170 neue Jugendliche werden seit diesem Jahr in der Interessengemeinschaft Bildung Leuna-Merseburg (IBLM) in einem Beruf ausgebildet oder auf das Berufsleben vorbereitet. "Wir haben für fünf Maßnahmen der Berufsausbildung den Zuschlag bekommen. Das heißt, das Arbeitsamt, das die Mittel zur Verfügung stellt, ist bisher mit der Qualität unserer Arbeit zufrieden gewesen", freut sich Geschäftsführerin Silke Rösinger. Denn es sei jedes Mal ein harter Wettbewerb unter den einzelnen Trägern, die sich bewerben.
So sammeln künftige Ausbaufacharbeiter, Köche und Maler in den Klassenräumen, der Küche und den Werkstätten in der Weißenfelser Schützenstraße erste Erfahrungen. Am Standort in Leuna wird seit 2000 im Bereich Metall der Beruf des Teilezurichters vermittelt, und 2001 gab es erstmals den Zuschlag für die Kochausbildung. Auch an den anstehenden Ausschreibungen in der Berufsvorbereitung beteiligte sich die IBLM mit Erfolg. Nachdem rund 60 junge Leute im Sommer die Einrichtung verließen, weil sie entweder einen Ausbildungsplatz gefunden hatten oder in eine andere Bildungsmaßnahme wechselten, kamen 85 Mädchen und Jungen im September hinzu. "Sie durchlaufen nun sechs traditionelle Berufsfelder, um sich zu orientieren, auszuprobieren und eine Entscheidung zu treffen, welchen Beruf sie später einmal ausüben möchten", erklärt Silke Rösinger weiter. Zwischen einem und zwei Jahren bleiben die Jugendlichen in der Regel, lernen die Haus- und Agrarwirtschaft ebenso wie den Metallbereich kennen und werden dabei im sozialen und Bildungsbereich von den Mitarbeitern individuell gefördert, denn sie kommen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen zur Interessengemeinschaft.
Das ist natürlich nur möglich, wenn genügend Personal zur Verfügung steht. "Weil wir die Zuschläge und Mittel für die genannten Maßnahmen bekamen, musste niemand entlassen werden. Das ist keine Selbstverständlichkeit", betont die Geschäftsführerin zu diesem Punkt. Zudem konnte die IBLM für 13 befristet eingestellte Mitarbeiter die Arbeitsverträge verlängern und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Dieses Personal übernimmt beispielsweise auch die Nachbetreuung derjenigen, die ihre Berufsausbildung beendeten, sich um Anschluss um einen Job bewerben und dabei Hilfe benötigen oder die Probleme bei der Wohnungssuche haben. Bis zu vier Monate nach ihrem Ausscheiden aus der Einrichtung kann diese Unterstützung gewährt werden, für die das Arbeitsamt schon mehrere Jahre Mittel bereit stellt.
Für die Zukunft überlegen Silke Rösinger und ihr Team, wie sie die vorhandenen Räumlichkeiten noch besser nutzen können. Der Ausbau des Dachbodens käme dafür in Frage, aber auch die obere Etage des so genannten Zielerhäuschens, das die Lehrlinge in der Vergangenheit selber herrichteten.