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Heuschrecken beleben Keller

Von Uta Kunick 22.08.2006, 16:47

Droyßig/MZ. - So wohl, dass sie sich am laufenden Band vermehren. Und genau das ist Symanskis Ziel. Handelt doch der gelernte Industrieelektroniker mit lebenden Futtertieren.

"Die Idee entstand aus einem Hobby heraus", erzählt er über den Anfang vor drei Jahren. Damals hatte es Symanski leid, das Futter für seine Geckos, von denen er jede Menge besitzt, zu kaufen. Das schluckte einfach zu viel Geld. Und so begann er im Keller des Einfamilienhauses mit einer eigenen Zucht. Ein Jahr probierte sich der Arbeitslose erst einmal aus. Bis er 2004 mit einer Ich-AG den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Auf gut Glück, wie er heute sagt.

Bereut hat er diese Entscheidung nicht. Auch wenn die Aufzucht und der Handel mit Futtertieren viel Zeit auffrisst und er den Urlaub "in die Esse schicken" kann. "Selbst ein Tag nur mal so weg, ist nicht drin", spricht Symanski den enormen Aufwand an.

Mittlerweile nehmen die in Regalen über- und nebeneinandergestapelten Glasbehälter drei Kellerräume ein. Wie viele Behälter zusammenkommen, vermag der Existenzgründer nicht zu sagen. Die Anzahl der Tiere beziffert er mit ein paar Hunderttausend. Die Behälter sind mit Eierpappen ausstaffiert, um die Fläche zu vergrößern. Dazwischen stehen Schalen für die Eiablage. Ungefähr 350 Eier legt ein Steppengrillweibchen in seinem Leben. In sechs Wochen sind die Tiere groß.

In Symanskis Keller kann man die unterschiedlichen Stadien hinter Glas entdecken. Neben den Steppengrillen wachsen hier auch Mittelmeergrillen heran. Wanderheuschrecken haben sich um das Gitter einer Lampe aufgehängt und heizen sich auf, um sich später zu häuten. Selbst der im afrikanischen Kongo lebende Rosenkäfer beäugt bei Symanski seine Larven, die ebenfalls als Futter verkauft werden. Argentinische Waldschaben und Mehlwürmer machen das Sortiment komplett. Mehr geben die Kellerräume auch nicht her. "Ich suche nach einem neuen Objekt", erzählt der Händler und führt über den Hof, wo er in einem Nebengebäude seit kurzem auch noch Mäuse und Ratten züchtet, um sein Angebot zu erweitern.

Zu Symanskis Kunden zählen in erster Linie Zoohandlungen. Die Futtertiere aus Hassel werden sogar bis ins Saarland verschickt. Was sich im Umkreis von 50 Kilometern befindet, fährt der Existenzgründer selber an.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter

Futtertiere Symanski