Grab pflegen oder einebnen?
Zeitz/MZ. - Und Frau Winkler meinte, auch wenn in der Grabstätte "nur" der Mann von Frau Wolfsohn ruhe, so sei es doch eine Stelle des Gedenkens an diese Familie und an Herta Wolfsohn.
Der Besuch auf dem Friedhof bestätigte den traurigen Anblick der Grabes. Und ein sofort danach getätigter Anruf bei der Pressestelle der Stadt brachte auch schnell eine Antwort. Man müsse hier wohl, so Pressesprecherin Christl Gerster, ein Versäumnis einräumen. Auch wenn es keine direkte Pflicht der Stadt gäbe, sehe man doch eine moralische. Man werde es in den Griff bekommen, das Grab zu pflegen, gab sie sich am Montag noch optimistisch.
Das mit der Pflege ging schneller als geahnt. Schon Dienstagvormittag war es durchgestellt, die Strünke wurden von Mitarbeitern des Friedhofs vom Grab entfernt, die Erde aufgeharkt. Doch von der Stadt kam eine neue Mitteilung. Das Grab werde, notdürftig in Ordnung, noch bis Totensonntag verbleiben, danach soll der Nachlassverwalter die Einebnung beauftragen. Damit, erläuterte Frau Gerster, entspräche man dem mehrfach mündlich geäußerten Willen von Frau Wolfsohn, sie wolle das Grab nicht mehr. Dem müsse man entsprechen. Die Stifterin selbst hatte sich für eine Seebestattung entschieden. Probleme mit dem Auftrag durch den Nachlassverwalter dürfte es keine geben, das ist die Stadt Zeitz.