Gefährliche Körperverletzung in Zeitz Gefährliche Körperverletzung in Zeitz: Autofahrer tickt aus und fährt Passanten an

Zeitz - „Ich hatte Todesangst. Ich zittere immer noch.“ Gernot S. aus Zeitz sagt es und streckt zum Beweis seinen Arm aus. Es ist Freitagvormittag gegen elf Uhr. Am Abend zuvor hatte der 56 Jahre alte Mann aus Zeitz ein Erlebnis, das er nie wieder haben wolle. Ein Auto ist in der Geraer Straße von Zeitz auf Gernot S. zugefahren. Der Mann wurde zwischen Motorhaube und einem Zaun eingeklemmt.
S. war gegen 18.45 Uhr in Höhe eines Einkaufsmarktes auf dem Bürgersteig unterwegs und auf dem Weg nach Hause. Ein VW Golf fuhr laut Polizei Richtung Stephansstraße an ihm vorbei, plötzlich wendete das Fahrzeug, fuhr über die Bordsteinkante und auf den Fußweg. Der Fahrer steuerte seinen Wagen direkt auf den Mann zu, bis dieser schließlich zwischen Motorhaube und Zaun stand. „Ich habe das Auto gar nicht wahrgenommen, als es an mir vorbeifuhr. Aber plötzlich quietschte es und dann kam auch schon der Wagen auf mich zugeschossen“, erinnert sich das Opfer.
Der Autofahrer sei dann aus dem Wagen gestiegen, habe begonnen, ihn zu würgen und gefragt „Was guckst Du?“. S. habe geantwortet, er rufe die Polizei, er habe sich die Autonummer gemerkt. Da sei der Angreifer geflüchtet. Weil sich das Opfer tatsächlich das Kfz-Kennzeichen gemerkt hatte, konnte die Polizei den Fahrer schnell ermitteln.
Täter alkoholisiert
Nach Angaben der Beamten war der Täter alkoholisiert. Wie Jörg Bethmann, Sprecher des Polizeireviers Burgenlandkreis, sagte, habe der Autofahrer angegeben, sich von Gestiken des Fußgängers provoziert gefühlt zu haben. Daraufhin sei er ausgetickt. S. sagt, er sei einfach nur auf dem Gehweg gelaufen. Den Autofahrer kenne er nicht. Es gebe keine persönlichen Beziehungen. Beide wohnen in Zeitz, so die Polizei.
Der Autofahrer hat laut Bethmann gegenüber der Polizei gesagt, er habe den Fußgänger nicht anfahren, sondern nur zur Rede stellen wollen. Das Opfer wurde mit Prellungen und Schürfwunden im Krankenhaus behandelt. Die Verletzungen werden laut Polizei nicht als schwer eingeordnet. Das bestätige S. Freitag. Er habe eine Schürfwunde an der Hand und Rückenschmerzen. Allerdings beschäftige ihn der Vorfall immer noch. Dabei gebe es auch die Frage, was ist, wenn sich der Autofahrer oder etwa Freunde von ihm an dem Angefahrenen rächen wollen, weil er die Polizei auf die Spur zum mutmaßlichen Täter gebracht hat? (mz/cwi/ank)