Gartenanlage «Wiesengrund» Gartenanlage «Wiesengrund»: Brunnenwasser nicht nutzbar
Kretzschau/MZ. - Der Blick in den Brauchwasserbrunnen der Kleingartenanlage "Wiesengrund" gleicht dem in eine Jauchegrube. Auch der Geruch weist darauf hin, dass in jenem Brunnen Gülle landet. Dagegen ist das Wasser aus dem wenige Meter entfernt vorbeifließenden Hasselbach klar. Kleingärtner Hans Schleich lässt einen Eimer in den Brunnen, um zum Vergleich eine Flasche mit Brunnenwasser zu füllen: fast schwarz und übel riechend. Für den VereinsvorsitzendenRolf Schmidt und seinen Stellvertreter Hartmut Koslowskisteht fest: Das Wasser ist verseucht. "In diesem Jahr kann die Wasserversorgung für die 160 Parzellen in der Kleingartenanlage nicht angestellt werden", sagen sie allen Kleingärtnern, die das wie sonst Anfang Mai erwarteten.
Es muss etwas passieren. Das ist dem Kleingartenvorstand klar und auch Bürgermeister Ronald Blechschmidt, der zum Ortstermin kommt und Ulrich Jakoby vom bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Droyßiger-Zeitzer Forst mitgebracht hat. "Im Herbst nach starken Regenfällen ist das Wasser im Brunnen schon mal so trübe geworden," erzählt Schmidt. Damals sei der Brunnen von der Feuerwehr leergepumpt und ausgespritzt worden. "Der Kies auf dem Boden war sauber", erinnert sich Koslowski noch genau. Über den Winter wurde der Brunnen stillgelegt. Jetzt nach den Regenfällen muss die schwarze stinkende Brühe nachgelaufen sein. Die Kleingärtner haben die Vermutung, dass bei starkem Regen viel Oberflächenwasser in eine alte Klärgrube im benachbarten ehemaligen LPG-Grundstück läuft, die dann überläuft. Daneben lagere Silage, die bei Regen nass werde und im Wasser stehe, das dann womöglich auch in die Grube läuft. Ob die Rohrleitung unter der Erde auf dem Weg zum Bach dann kaputt ist und sich nur das überlaufende Klärgubenwasser den Weg in den Brunnen suche, ist erstmal nur eine Vermutung.
Blechschmidt und Jakoby kommen ins Grübeln. Klar muss etwas getan werden. Die Klärgrube und der Brunnen müssen in Ordnung gebracht werden. Doch wer soll das bezahlen. Die Klärgrube ist noch eine Altlast aus DDR-Zeiten. Sie werden das Umweltamt einschalten, das Untersuchungen einleiten muss.
Wann die Kleingärtner wieder Wasser aus dem Brunnen nutzen können, ist nicht abzusehen. Im Moment sind sie gut beraten, Regenwasser über die Laubendächer aufzufangen. Für Trockenperioden reicht das aber nicht. Ob aus dem Hasselbach vorübergehend Wasser für die Kleingärten genutzt werden könnte, will der Vereinsvorsitzende nächste Woche klären.