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Medizinische Versorgung Erleichterung bei den Patienten: Zahnärztin aus Zeitz hat einen Nachfolger

Eine Zahnarztpraxis am Platz der deutschen Einheit wird im nächsten Jahr schließen. Doch die Inhaberin hat bereits einen Nachfolger gefunden.

Von Isabell Bergner 12.10.2022, 14:00
Benjamin Bruska und Sylvia Eckel arbeiten für den Übergang derzeit parallel in der Praxis am Platz der deutschen Einheit.
Benjamin Bruska und Sylvia Eckel arbeiten für den Übergang derzeit parallel in der Praxis am Platz der deutschen Einheit. Foto: Isabell Bergner

Zeitz/MZ - Es ist eine gute Nachricht für Zeitz-Ost: Zwar hört Zahnärztin Sylvia Eckel nach 44 Berufsjahren auf, jedoch nicht ohne ihre Patienten an einen Nachfolger zu übergeben. Der ist mit Benjamin Bruska nicht nur gefunden, sondern arbeitet bereits seit Anfang August in den Räumen der Praxis am Platz der Einheit. „Den Leuten fällt ein Stein vom Herzen“, weiß Sylvia Eckel von ihren Patienten.

Seit etwa drei Jahren plane sie den Ausstieg aus dem Berufsleben, so die promovierte Zahnärztin. Am letzten Tag einfach die Praxis hinter sich abzuschließen, vor diesem Gedanken graute es ihr, erzählt die 66-Jährige. Also machte sich die Zahnärztin auf die Suche nach einem Nachfolger. Neben der Praxisbörse der Kassenzahnärztlichen Vereinigung nutzte sie dafür die Dienste eines Beraters, der auf die Vermittlung medizinischer Praxen spezialisiert ist. Über letzteren kam der Kontakt zu Benjamin Bruska zustande.

Nachfolger ist von der Zahnarzt-Praxis in Zeitz-Ost begeistert

„Wir haben uns unterhalten, wie wir arbeiten und festgestellt, dass wir eine ähnliche Herangehensweise haben“, sagt Sylvia Eckel. Das merkt man im Gespräch mit den beiden, etwa beim Thema Angstpatienten. Bei solchen Patienten würde er es nicht empfehlen, gleich zu sedieren, also Medikamente zu geben, die beruhigen und das Schmerzempfinden reduzieren, meint Bruska. Zustimmung kommt von Eckel, die hinzufügt: „Sonst muss der Patient jedes Mal denselben Berg überwinden, wenn er herkommen soll. Besser ist es, auf ihn einzugehen, dass er sich mehr zutraut.“ Und so hat sich die Zahnärztin auch gleich für den ersten Kandidaten für die Nachfolge entschieden, wobei sie noch während der Gespräche weitere Anfragen von Interessenten erhielt.

„Ich habe mich gleich in die Räume verliebt“, erzählt Benjamin Bruska, der aus Eisleben stammt und in Leipzig Zahnmedizin studiert hat. Die Praxis am Platz der deutschen Einheit sei barrierefrei und gut angebunden, außerdem befinden sich noch Apotheke und weitere Ärzte im Haus. „Was will man mehr?“, meint der 35-Jährige. In Zeitz ist Bruska nicht neu. Hier ist er beruflich gestartet und hat auch die zwei Praxisjahre absolviert, die nach dem Studium der Zahnmedizin erforderlich sind. In seiner eigenen Praxis möchte Bruska künftig ebenfalls junge Zahnärzte ausbilden.

In der Praxis in Zeitz-Ost sind nun auch chirurgische Eingriffe möglich

Doch mit dem Studium endet das Lernen nicht, wie Eckel und Bruska erklären. Danach sollen sich auch Zahnärzte regelmäßig fortbilden. Benjamin Bruska hat sich zum Beispiel auf Sportzahnmedizin spezialisiert. Zum Schutz aber auch zur Leistungssteigerung könne er spezielle Schienen anbieten. Außerdem kann er Sportunfälle, bei denen Zähne oder Teile davon abgebrochen sind, adäquat behandeln. Er habe bereits Kontakt mit zwei örtlichen Footballvereinen, erzählt Bruska.

Des zweite Steckenpferd des neuen Zahnarzts ist die Implantologie. Für den Anker etwa von Kronen oder Prothesen kann der Zahnmediziner chirurgische Eingriffe vornehmen. „Für diesen ersten Schritt musste ich meine Patienten bisher überweisen“, sagt Eckel. Die Weiterbildung dafür habe es zu ihrer Zeit noch nicht gegeben.

Für die Patienten ändert sich bis auf den personellen Wechsel wenig. Derzeit arbeiten Eckel und Bruska parallel in je zwei Behandlungszimmern in eigenen Praxen und teilen sich die anderen Räume. Zum Juni wird Eckel schließen und Bruska die gesamten Räume, Patienten und auch Eckels Mitarbeiterinnen übernehmen. „Für alle Beteiligten ist das eine gute Lösung“, findet Eckel und diesmal ergänzt Bruska: „Die beste Lösung.“