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Erdbeerernte in Trebnitz Erdbeerernte in Trebnitz: Straußenvögel holen Kunden auf den Hof

Von Karin Großmann 10.06.2002, 18:05

Trebnitz/MZ. - Nicht nur leuchtend rote Pfeile weisen den Weg zu Fischers Hofladen, wo es jetzt wieder morgens gepflückte Erdbeeren zu kaufen gibt. Seit Sonnabend recken am Weg in den Ort drei Strauße ihre langen Hälse über den grobmaschigen Zaun. Und das scheint fast noch mehr Lockmittel für potenzielle Kunden zu sein. "Was denken Sie, wie viele Leute am Wochenende schon da waren", sagt Sigrid Fischer auf dem Weg zum Gehege.

Es hatte sich schnell rumgesprochen, dass Fischers sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt hatten. "Wir haben uns schon vor zehn Jahren Strauße angesehen. Doch da war uns die Anschaffung zu teuer", erzählt sie. Eine freie Wiesenfläche wurde jetzt eingezäunt, die Genehmigung vom Amtstierarzt eingeholt und dann am Sonnabend drei Strauße geholt.

"Aus Bayern stammen sie, sind in Deutschland vor zwei Jahren geboren", so die Tierhalterin. Ein Hahn und zwei Hennen stehen jetzt in Trebnitz neben Gewächshäusern und Erdbeerplantage. Sohn Karsten kümmert sich um die großen gefiederten Zweibeiner. Die sollen nach dem Zivildienst mal sein Standbein im Familienbetrieb werden. Wie sich die Strauße dann allerdings mal vermarkten lassen, weiß Sigrid Fischer heute noch nicht. Im Alter von drei Jahren seien sei geschlechtsreif, würden Eier legen können. Bleibt abzuwarten, ob eine Zucht entsteht.

Skeptisch beäugen die beiden Fischerschen Neufundländer Emy und Attila die langbeinigen und langhalsigen Vögel an. Sie scheinen etwas beleidigt, wenn sie angekettet in einiger Entfernung auf ihr Frauchen warten müssen.

Neben den Gewächshäusern hacken Frauen ein Erdbeerfeld. "Das ist erst im Frühjahr angepflanzt worden. Es soll mal ein Selbst-pflücke-Feld werden", erklärt Frau Fischer. Rote süße Früchte werden nebenan zwar jetzt auch schon gepflückt. Aber die meisten der Erdbeeren, die in Pfundschalen oder Zwei-Kilo-Körben in Fischers Hofladen zum Verkauf stehen, wurden am Morgen im Nachbarort Ahlendorf (Thüringen) gepflückt. Die frühe Sorte "Honeoye" liefert dort jetzt pralle Früchte. Süß und saftig sind sie, bestätigt Kundin Elke Müller aus Kretzschau, die zwei Körbe frische Beeren holt. "Ich bin schon zum dritten Mal in diesem Jahr hier," sagt sie. Sieben Erdbeersorten, nacheinander reif, wachsen auf Fischers Feldern.