Energieversorgung Energieversorgung: Im Zeitzer Industriepark entsteht neues Kraftwerk
Alttröglitz/MZ. - Das Unternehmen am Chemie- und Industriepark Zeitz wird ab Juni diesen Jahres von Getec mit Dampf und Strom versorgt. Sozusagen als Alternative zur Dampfversorgung aus dem Kraftwerk Mumsdorf, das im Sommer dieses Jahres stillgelegt wird.
Wobei, von Alternative will Volker Schulz, Vorstand Vertrieb und Industrie bei Getec, eigentlich gar nicht reden. Für ihn ist die Anlage mehr, vor allem ist sie zukunftsweisend. "Das wird eine fantastische Anlage werden", sagte Schulz zum Richtfest. Fantastisch deswegen, weil es sich um eine hocheffiziente und wirtschaftliche Anlage zur Energieversorgung handle, bei der das vor Ort bei Radici anfallende klimaschädliche Lachgas vernichtet wird.
Zudem wird das Heizkraftwerk so arbeiten, dass es nur so viel Dampf und Strom erzeugt, wie gebraucht wird. Und für den Umweltschutz wird ebenfalls etwas getan, wie Schulz betont. Denn der Ausstoß von etwa 100 000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr wird künftig vermieden.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht mit der Investition den gesamten Industriepark wieder ein Stück vorankommen. "Er ist strukturpolitisch bedeutsam", so Haseloff über den Wirtschaftsstandort. Befeuert wird einer der zwei Großraumwasserkessel der Anlage mit Braunkohlestaub, der andere mit Erdgas. Das Heizkraftwerk kann das ganze Jahr über und rund um die Uhr sicherstellen, dass der Dampfbedarf von Radici abgesichert wird. Und das zu einem günstigen Preis. "Das heißt also Bezugs- und Preissicherheit, und das langfristig gesehen", so Haseloff.
Landrat Harri Reiche (parteilos) kam im Zuge dessen auf den Energiemix zu sprechen, der im Kreis unabdingbar ist. Zum einen setze man hier natürlich auf nachwachsende Rohstoffe, aber "ohne die Braunkohle wird der Grundbedarf in den nächsten Jahren nicht bedient werden können", so Reiche. Er betonte auch, dass sich der Standort Chemie- und Industriepark Zeitz in Alttröglitz binnen der letzten zwölf Jahre gut entwickelt habe.
Reiche nannte rund 500 Millionen Euro, die in diesem Zeitraum investiert worden, etwa 80 Prozent wurden gefördert. Er nannte auch 1 100 Arbeitsplätze, die entstanden sind. Und er wünscht sich natürlich, dass es noch etliche nach sich ziehen wird. Erst einmal aber gilt es auf der Baustelle ranzuklotzen. "Denn jetzt geht es erst richtig los hier, ab Juni müssen wir liefern", spornte Volker Schulz seine Mitarbeiter an.