Eine Uhr zum Stadtjubiläum Eine Uhr zum Stadtjubiläum: Der Macher der Zeitzer Zeit

Zeitz - Zum Stadtjubiläum gibt es eine Stadtuhr. Es ist nicht die erste, aber eine ganz besondere: Das Zifferblatt zeigt die Michaeliskirche, die ja zu Beginn der Festwoche 1050 Jahre Zeitz wieder eingeweiht wird. Und deshalb wird sie auch ab dem 5. Juni verkauft. Die Frage, wo, erübrigt sich fast, denn es ist die dritte Zeitzer Stadtuhr, die Goldschmiedemeister Andreas Otto in seinem Fachgeschäft am Roßmarkt anbietet. Und das ist kein Zufall.
Otto versteht sich voll und ganz als Zeitzer Innenstadthändler. Wiederholt ist er als 1-a-Fachhändler ausgezeichnet worden, regelmäßig lässt er sich für seine Kunden etwas einfallen, und nicht nur die Kinder lieben in der Adventszeit seinen schnarchenden Weihnachtsmann. Sein Haus gehört auch zu den am schönsten gestalteten im Sommer. Zu Hause ist er hier schon immer. Von Kindesbeinen an. Sein Vater leitete zu DDR-Zeiten das Uhrenfachgeschäft in der Leninstraße.
Im März 1987 eröffnete er seinen ersten Laden in der Naumburger Straße
So war es nur folgerichtig, dass Otto in Hohenmölsen eine Lehre als Goldschmied absolvierte. Im März 1987 eröffnete er seinen ersten Laden in der Naumburger Straße. Auch wenn das eine besondere Herausforderung war, ist es doch ein guter Grund zum Feiern. Damals waren die für die Arbeit nötigen Materialien und Werkzeuge Mangelware. Heute könnte er, was er ohnehin am liebsten tut, die wunderbarsten Schmuckstücke entwerfen und fertigen, aber das ist zurzeit weniger gefragt.
Einen großen Teil seiner Arbeit macht die Reparatur von Schmuck und Uhren aus - vom Batteriewechsel in Armbanduhren bis zur Turmuhr in Aken, die der 55-Jährige wieder in Gang setzte. Grundlage ist solides Können, sind Dinge, die auch nötig sind, um als Fachhändler ausgezeichnet zu werden. „Inhabergeführtes Unternehmen, Fachpersonal, individueller Service, Markenware zum angemessenen Preis, Service- und Beratungskompetenz - es sind schon viele Kriterien zu erfüllen, will man 1-a-Fachhändler werden“, so Otto. Er erfüllt sie jeden Tag.
Mit den Stadtuhren kann er seiner Leidenschaft wieder richtig frönen
Aber mit den Stadtuhren kann er seiner Leidenschaft, schöne Dinge zu gestalten, wieder richtig frönen. Übrigens gibt es die Uhren als Unisexmodell in streng limitierter Auflage, damit sie wirklich ein lohnendes Sammlerobjekt darstellen: 999 Stück werden zum Preis von jeweils 59 Euro verkauft. Das Edelstahlgehäuse, das es auch mit Goldauflage gibt, ist am Boden graviert.
Einmal gibt es die Uhr mit „Dialog der Konfessionen - Bischof Julius Pflug und die Reformation“, und dann noch mit „1050 Jahre Zeitz“. Die erste Stadtuhr hat Andreas Otto übrigens im Jahr 1998 entworfen - zum Sachsen-Anhalt-Tag, der damals in Zeitz stattfand. Sie war im Aufbau natürlich ganz ähnlich, hatte ebenfalls ein Schweizer Ronda-Quarzwerk, zeigte aber das erste Haus am Platz auf dem Zifferblatt, das Rathaus. (mz)