Ein Liebeslied für Zeitz Ein Liebeslied für Zeitz: Auf Zeitreise im "Hier & Jetzt"

Zeitz - Es ist eine herrlich warme Sommernacht. Und in der Zeitzer Rahnestraße 20 öffnet nur für einen Abend das Restaurant „Hier & Jetzt“. Im altehrwürdigen Ambiente wird nett gegessen. Es gibt Vorträge und historische Fotos. Auf dem Hof erklingt Musik.
„Hier gab es etwa um 1900 das Restaurant Storch, danach etwa ab 1907 die Kneipe Zum Schultheiß und später folgte eine Oettler-Gaststätte“, erzählt Philipp Baumgarten.
Drei bis vier Wochen hat ein zehnköpfiges Team das Event vorbereitet, Müll entsorgt, kräftig geputzt, Versorgungsleitungen wieder aktiviert. „Wir haben den Staub der letzten 20 Jahre weggeblasen“, sagt Thomas Haberkorn vom Organisationsteam. Bei den kulinarischen Vorbereitungen gab es Hilfe aus der Küche der Zeitzer Bowlingbahn im Brühlenter. So gibt es ein Drei-Gänge-Menü im Restaurant der Gegenwart. Garniert mit einer Reise in die Vergangenheit und den entsprechenden Fotos in schwarzweiß als historischen Beleg. Zu DDR-Zeiten gab es hier die Stadtbibliothek, daran können sich bestimmt noch viele erinnern. Doch seit 1998 steht das Haus leer.
Stuckfassade, Bleiglasfenster und eine verwunschen Treppe gilt es zu Entdecken
Es ist ein wunderschönes Gebäude im Jugendstil, einen Abend lang scheint die Zeit stehen zu bleiben und man kann längst vergessene Details wie Stuckfassade, Bleiglasfenster und eine verwunschen Treppe, die früher sogar zu einem Konzertpavillon führte, wieder entdecken. 35 Gäste gehen gemeinsam auf Zeitreise, erleben Kunst, Kultur und Kulinarik. Musik gab es an diesem Abend auch, und zwar live von einem dreiköpfigen Ensembles.
Unter dem Namen großer polnischer Zirkus „El gran circo polaco“ verbirgt sich jede Menge spanisches Temperament und eine Liebeserklärung an Zeitz. „Wir waren vor einem Jahr zum ersten Mal hier und haben uns sofort in Zeitz verliebt“, erzählt Mario Abbati de Fazio. Er kommt aus Spanien, lebt in Leipzig und musiziert zusammen mit den beiden anderen Künstlern. Über die Verbindung mit Kloster Posa sind sie nach Zeitz gekommen.
„Du weißt ich liebe dich Zeitz“ heißt es im Refrain. Ein schönes Lied an einem romantischen Ort. „Mir gefallen in Zeitz die beiden alten Brücken, für mich ist es eine extrem schöne Stadt“, erzählt Leonie Sowa, die an diesem Abend die Harfe spielt. (mz)