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Die Moschel macht Probleme

Von Iris Richter 09.05.2006, 16:08

Osterfeld/MZ. - Jutta Hertz war als betroffene Bürgerin zur Gewässerschau des Unterhaltungsverbandes Mittlere Saale / Weiße Elster gekommen. Die Osterfelderin wohnt in der Naumburger Straße und ihr Wohngrundstück grenzt direkt an den Moschelbach. Im Frühjahr 2004 wurde der Uferbereich an ihrem Grundstück durch den Verband auf einer Länge von etwa 18 Metern durch so genannte Gabione - mit Steinen gefüllte Drahtkörbe - gesichert. Nun drohen Bäume am Ufer zu unterspülen und zur Gefahr zu werden.

"Die Moschel macht uns schon Probleme", macht Ronald Köcher, Geschäftsführer des Unterhaltungsverbandes, deutlich. Dabei ist das Bächlein, das in Schleinitz entspringt und nach rund 2000 Metern in den Steinbach mündet, eigentlich ein ruhiges. Sieht im Hain von Osterfeld geradezu idyllisch aus. Doch bei Starkregenfällen reicht das Fassungsvermögen der Moschel nicht aus und so kommt es immer wieder zu Überschwemmungen und Beschädigungen der Uferbereiche. Treibgut von

Holz bis Geröll und Schlamm führt dazu, dass sich das Bachbett zusätzlich verengt. Und dass der Bach in Osterfeld streckenweise durch ein uraltes marodes Tonnengewölbe führt, das noch dazu überbaut ist, verkompliziert die Sache zusätzlich und macht eine Sanierung nicht einfacher.

Bei den Ursachen, warum die Moschel immer wieder bei starkem Regen zum reißenden Fluss wird, ist man sich schnell einig. Die Bautätigkeit, vor allem die Entstehung des Gewerbegebietes mit seinem hohen Versieglungsgrad, lassen die Wassermassen nicht mehr versickern. Auch in fehlenden Ackerrand- und Gewässerschutzstreifen sieht Ronald Köcher einen Grund. Teilweise werde bis ins Gewässer hinein geackert. Folgen seien abgeschwemmter Ackerboden und dadurch verstopfte Durchlässe. Leider reiche das Land für den Gewässerschutz Fördermittel nur spärlich aus, so Köcher. "Würde man den Uferschutz mehr fördern, würden weniger Schäden entstehen", ist sich Ronald Köcher sicher.

Im Vorjahr hat der Verband im Bereich der Bauernstube in Osterfeld die Böschung gesichert und will in Kooperation mit der Stadt bei der Moschelsanierung auch weiter aktiv werden. So sind Fördermittel für den Bereich unterhalb des Hains in Osterfeld beantragt, hier bricht eine Mauer weg.