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Der Naturschützer Der Naturschützer: Als Ehrenamtlicher für den Umweltschutz

Von Isabell Bergner 06.04.2019, 16:00
Christian Künstler arbeitet gern draußen. Der Zeitzer engagiert sich ehrenamtlich aber nicht nur für den Naturschutz.
Christian Künstler arbeitet gern draußen. Der Zeitzer engagiert sich ehrenamtlich aber nicht nur für den Naturschutz. René Weimer

Zeitz - Am liebsten ist Christian Künstler draußen, unterwegs in der Natur. Dazu passt sein neues Ehrenamt. Als einer von drei neuen Naturschutzbeauftragten unterstützt er ehrenamtlich das Umweltamt im Burgenlandkreis. Vergangene Woche überreichten ihm Amtsleiterin Ariane Körner und Landrat Götz Ulrich feierlich die Bestellungsurkunde, kommende Woche folgt eine Einweisung.

46 Ehrenamtler für den Naturschutz und Umweltschutz

Aktuell sind 46 Ehrenamtler für den Naturschutz im Landkreis aktiv, doch Nachwuchs werde dringend gesucht, so die Behörde. Mit 39 Jahren ist Künstler der Jüngste unter ihnen. „Ein bisschen schockiert war ich darüber schon. Es ist schade, dass sich keine jungen Leute dafür finden“, sagt der gebürtige Zeitzer. „Natur ist unsere Zukunft. Ohne geht es nicht“, fügt Künstler hinzu. Besorgt verfolge er den Rückgang der Artenvielfalt, besonders die Insekten werden weniger, Stichwort Bienensterben.

Etwas im Kleinen möchte Künstler dagegen selbst tun. Auf einer Parzelle in der Zeitzer Kleingartenanlage „Am Wiesengrund“ hatte er bereits eine Wildblumenwiese angelegt, nun sollen dort zwei Bienenvölker ein Zuhause bekommen. Unterstützung bekommt er von einem ehemaligen Imker in der Anlage. „Wir sind abhängig von den Bienen, denn die bestäuben alles. Das machen andere Insekten zwar auch, doch nicht in dem Umfang wie die Bienen“, sagt Künstler, der in einer weiteren Parzelle auch Obst und Gemüse anbaut. Doch der Zeitzer pflegt nicht nur die zwei Gärten in der Anlage am Fockendorfer Grund, er sitzt dem Verein auch vor.

Langjährigen Familientradition

Gärtnern ist außerdem der berufliche Alltag von Christian Künstler. Als Selbstständiger ist er im Garten- und Landschaftsbau aktiv. Im Winter beschneide er vor allem Bäume, im Sommer pflege er hingegen Gärten oder lege neue an. „Ich finde es schön, etwas wachsen und entstehen zu sehen. Für Natur habe ich mich von Kindesbeinen an begeistert“, erzählt Künstler.

„Mit dem Ehrenamt trete ich in die Reihe einer langjährigen Familientradition. Schon mein Großvater und mein Vater haben Naturschutz betrieben“, sagt er. Gemeinsam mit seinem mittlerweile verstorbenen Vater kümmerte er sich um die Heideteiche bei Osterfeld. Sie entbuschten beispielsweise das Gelände und legten dort Pfade an.

Naturschützer und Kenner der Pilzkunde

Neben dem Naturschutz-Ehrenamt gehört Künstler dem Landesfachausschuss Mykologie, Fachbegriff für Pilzkunde, an. Darüber hinaus leitet der vierfache Vater eine Selbsthilfegruppe für suchtkranke Menschen, getragen vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), die sich dienstags 17 Uhr in der Freiheit 19 in Zeitz trifft.

Für diesen Bereich des DRK ist er außerdem stellvertretender Landessprecher. Viel Zeit bleibt da nicht für das Privatleben. „Ich bin froh, eine sehr verständnisvolle Frau zu haben“, sagt Künstler dankbar. (mz)