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Das Naether'sche Volksbad Das Naether'sche Volksbad: Quelle von Kraft und Gesundheit

Von Angelika Andräs 05.12.2001, 19:26

Zeitz/MZ. - 1906 stiftete Kommerzienrat Albin Naether für die Zeitzer Bevölkerung das nach ihm benannte Volksbad an der Freiligrathstraße. Am 14. November 1906 wurde es eingeweiht und sollte eine "segensreiche Quelle für Kraft und Gesundheit" werden.

Das Bad, das die Ausübung des Schwimmsports in Zeitz auch im Winter ermöglichte, war nach dem Muster des Quedlinburger Bades erbaut worden und enthielt neben dem großen Becken noch Wannen-, Dampf- und Brausebäder. Als das Volksbad im Krieg fast vollständig zerstört wurde, nutzten die Zeitzer das erhalten gebliebene Wannenbad noch viele Jahre weiter. An diesen Ursprung soll mit der geplanten Rekonstruktion des Denkmals und dem Um- und Ausbau zu einer modernen Freizeiteinrichtung der Stadt angeknüpft werden. Für nötige Untersuchungen, Gutachten und vor allem Planungsleistungen sind im Entwurf des Haushaltsplanes 2002 76 700 Euro eingestellt, bestätigte Ilona Schneider, Leiterin des Schulverwaltungs- und Kulturamtes. Sie hatte die ursprünglich von Daniel Pohle ausgearbeitet Analyse und Konzeption für das Volksbad noch einmal in einer Vorlage vorgestellt. Wichtig, so Frau Schneider, wäre es, mit den geplanten Freizeit- und Fitnesseinrichtungen die mittleren und älteren Jahrgänge anzusprechen. Das hat seine Ursache auch in der Bevölkerungsentwicklung. Über die Hälfte aller Menschen, die in Zeitz leben, sind älter als 40 bis 45 Jahre. Andererseits zeigt sich auch deutlich, was rund um das sanierte Sommerbad und Hallenbad fehlt: Einrichtungen wie Sauna, Solarium und Fitnessstudio.

Genau das alles soll nun im Volksbad seinen Platz finden. Möglich wäre eine ausgedehnte Saunalandschaft mit Angeboten von Finnischer Sauna bis Dampfbad, dazu Duschen, Tauchbecken, vielleicht Whirlpool und natürlich Ruheplätze. Ein Zwischenbau, der die Schwimmhalle mit dem Volksbad verbindet, würde jederzeit den direkten Zugang sichern. Neben dem Fitnessstudio und Solarium bliebe in dem Gebäude wahrscheinlich noch Platz für eine Massagepraxis, Wellnessbereiche und ähnliches. An eine gastronomische Einrichtung ist natürlich auch gedacht. Um deren Nutzung effektiver zu gestalten könnte sie, wie es auch der Entwurf zur Konzeption vorschlägt, im Sommer den Freibadbereich mit abdecken.

Wie das Volksbad im Detail in nicht allzu ferner Zukunft aussehen könnte, wird aber die genaue Planung aufzeigen. In jedem Fall soll es als Ergänzung zu den beiden vorhandenen Bädern das vorhandene Angebot für Zeitzer und Gäste attraktiver machen, so Frau Schneider. Daher wurden auch die nötigen Gelder für die Planungsleistungen in den Haushalt 2002 eingestellt. Der muss allerdings noch beraten und letztendlich vom Stadtrat beschlossen werden, ehe die Mittel dann tatsächlich zum Einsatz kommen können.