Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Stützpfeiler des Kirchturmes erhalten frischen Sandstein
OSTERFELD/MZ. - Polier Lutz Wittow und seinen beiden Kollegen von der Osterfelder Baufirma Blechschmidt sitzt die Zeit ein bisschen im Nacken. Zum Ende der Woche müssen sie mit den Sandsteinarbeiten an der Nordseite des Turmes der Propsteikirche in Osterfeld Lissen fertig sein. "In der kommenden Woche will Envia hier ein Erdkabel verlegen und da darf kein Gerüst stehen", erklärt Iris Winckelmann, die sich im Kirchspielrat um die Bauangelegenheiten im Osterfelder Pfarrbereich kümmert, den Termindruck.
Die unterirdische Stromleitung wird gelegt, weil unbedingt das undichte Dach des Pfarrhauses repariert werden muss. Doch noch stört hier ein Freikabel. Bei der Gelegenheit wird dann auch gleich die Kirche selbst mit einem neuen Stromanschluss versorgt. Doch in dieser Woche sind erstmal noch die Bauleute am Werkeln. Zwei von drei Stützpfeilern, die für die Standfestigkeit des Turmes wichtig sind, müssen ausgebessert werden. Dabei werden die alten Sandsteine zum Teil abgerissen und neu aufgebaut. Zum Teil reicht es aber auch, ausgewaschene Sandsteine mit einer speziellen Mörtelmischung aufzufüllen und neu zu verfugen. "Bereits im Juli hat ein Restaurator in dem Bereich sogenannte Entsalzungsmanschetten angelegt, um den Steinen das Salz zu entziehen", berichtet die Bauverantwortliche. Zu Monatsbeginn sei dann mit den Aufbauarbeiten begonnen worden, die in mühevoller Handarbeit erledigt werden müssen. Fast 14 000 Euro sollen diese aktuellen Sanierungsarbeiten kosten, wobei fast 4 000 Euro als Fördermittel vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (Alff) zur Verfügung gestellt werden. "Bereits im dritten Jahr können wir auf Fördermittel vom Alff in Weißenfels zurückgreifen", macht Iris Winckelmann deutlich und freut sich über diese finanzielle Unterstützung.
Denn immerhin sind in den zurückliegenden Jahren gut 40 000 Euro in den Erhalt des historischen Gebäudes geflossen. Im Herbst vor zwei Jahren verpassten ebenfalls die Handwerker der Firma Blechschmidt der Außenhaut des Gotteshauses eine Radikalkur. Eine fehlende Dachentwässerung hatte den Sockel des Bauwerkes derart geschädigt, dass sich tiefe Risse im Stein gebildet hatten und bereits Feuchtigkeit in den Fußbodenbereich der Kirche eingedrungen war. Sockel wie Fußboden wurden repariert, allerdings war das Haus zuvor bereits mit Genehmigung des Denkmalschutzes mit Fallrohren und einer Dachrinne ausgestattet worden, um künftig die Nässe von dem fast 800 Jahre alten Gebäude fern zu halten. Vor einem Jahr war dann eine Schwammsanierung im Innenbereich der Kirche fällig, wobei der Schädlingsbefall eher zufällig bei einer Routinekontrolle entdeckt wurde. Und zwischendurch erhielt die Propsteikirche auch ein elektrisches Läutwerk, das aber fast ausschließlich mit Spenden finanziert wurde. "Schön wäre, wenn es auch im Innenbereich weitergehen würde, Malerarbeiten sind hier nötig aber auch der Einbau einer Heizung", spricht Iris Winckelmann von weiteren Notwendigkeiten.