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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Den Schülern auf den Zahn gefühlt

Von UTA KUNICK 27.09.2010, 18:25

ZEITZ/MZ. - Denn am Geschwister-Scholl-Gymnasium legte das Russo-Mobil einen Zwischenstopp ein. An Bord befanden sich zwei echte Muttersprachler. Svetlana Kokotova (25) und Luisa Sharipova (20) machten die Siebent-, Acht- und Neuntklässler, die an der Schule einen Russischkurs belegen, mit ihrem Land vertraut. Dabei wurde den Schüler in lockerer Runde und ganz unauffällig auf den Zahn gefühlt. Die Lektorinnen vom Russo-Mobil wollten wissen, wieviel Einwohner schätzungsweise in Moskau leben, welche Wörter die Jugendlichen mit diesem Land verbinden, wer Medwedew ist und vieles andere mehr. Bei einigen Fragen mussten die Schüler passen. Vieles lernten sie während dieser Unterrichtsstunde der besonderen Art auch dazu. So wurden sie bei einem Exkurs durch die russische Währung mit Sehenswürdigkeiten, Bauwerken und Persönlichkeiten aus der Geschichte konfrontiert, die auf den einzelnen Rubelscheinen abgebildet sind. "Wir haben bei dieser Gelegenheit die Städte besser kennengelernt", meinte Luise Herrmann aus der neunten Klasse. Die Stunde mit dem Russo-Mobil fand sie interessant. Mitschülerin Julia Förster (15) stimmte dem zu. "Schön war es für uns auch, dass wir mit Leuten sprechen konnten, deren Muttersprache Russisch ist", erklärte das Duo. Warum sie Russisch als Zweitsprache gewählt haben und nicht Latein oder Französisch, begründeten die Mädchen damit, dass sie neugierig auf die Buchstaben waren und schließlich auch schon die Eltern Russisch gelernt haben. "Außerdem ist Russisch im Kommen", ergänzten sie und beriefen sich auf das wirtschaftliche Wachstum und die gewachsenen Handelsbeziehungen.

Von den Neuntklässlern hätten sie mehr Russischkenntnisse erwartet, schätzten Svetlana Kokotova und Luisa Sharipova nach der Veranstaltung ein. Doch das Wichtigste sei, dass sich die Schüler für die Sprache und für Land und Leute begeistern lassen. Im Russo-Mobil war das der Fall. "Ein Französisch-Mobil war bereits an unserer Schule. Für den Russisch-Unterricht hat es bisher an solchen Angeboten gemangelt", sagte Christine Schawyrin. Die Russischlehrerin holte das Mobil, das Montag zum ersten Mal im Burgenlandkreis Station machte, an das Gymnasium nach Zeitz. Dass es so etwas gibt, hatte sie aus dem Agricolagymnasium Hohenmölsen erfahren. Die beiden Schulen waren die einzigen Schulen, die das Mobil auf der Tour durch Sachsen-Anhalt ansteuerte.

Am Geschwister-Scholl-Gymnasium Zeitz lernen gegenwärtig 100 Schüler ab der siebenten Klasse Russisch. In diesem Schuljahr beteiligt sich das Gymnasium das erste Mal an der Landes-Russisch-Olympiade. Max Krietsch (8. Klasse), Victoria Mokrosloeva , Christian Hoppe (beide 9. Klasse) werden die Schule am 1. Oktober in Magdeburg vertreten.