1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Burgenlandkäserei: Burgenlandkäserei: Der Mozzarella für die Pizza

Burgenlandkäserei Burgenlandkäserei: Der Mozzarella für die Pizza

Von Gerd Stöckel 02.01.2004, 16:08

Bad Bibra. - "Orginale dall Italia", meint der Pizza-Bäcker in Neapel. Von wegen! Selbst in der Urheimat der Pizza kommt der Mozzarella auf manch einer Quadro Formaggi aus dem Tal des Biberbachs. Dort produziert die Burgenlandkäserei seit einem halben Jahr außer bodenständigen Klassikern wie Edamer, Tilsiter und Gouda auch jene Sorte mit der faserigen Struktur und dem Lifestyle-Image. "Alles Industriekäse", wiegelt Geschäftsführer Dr. Bernd Günther ab. Das klingt ein bisschen nach Massenware, und ist vom Firmenchef durchaus auch so gemeint. Die Bad Bibraer Käserei liefert Halbfertigerzeugnisse, auch Spezialkäse nach Kundenwunsch, die der Weiterverarbeitung bedürfen - zur Pizza eben oder zu anderen Erzeugnissen fürs Gefrierfach. "Das ist ein Markt mit beachtlichen Zuwachsraten", weiß Günther.

Und auch auf dem ist Qualität gefordert. "Wir verstehen unser Handwerk durchaus", bekundet der Geschäftsführer, Qualitätsführerschaft und Preisführerschaft schließe sich nicht aus. Zum Beleg verweist er auf ein jüngst erteiltes Zertifikat des Lebensmittelkonzerns Kraft, eines der weltgrößten Lebensmittelproduzenten. Für den kommt die Burgenlandkäserei damit weltweit als Zulieferer in Frage. Gleichbleibende Qualität und die Möglichkeit, die Herkunft der Milch bis zurück zum Stall der Kuh zu verfolgen, sind Dinge, mit denen die Bad Bibraer punkten.

Nahezu 24 000 Tonnen Käse wurden 2003 in Bad Bibra hergestellt. Die Produktion hat steigende Tendenz. Jetzt soll erneut investiert werden: Etwa sieben Millionen Euro für den Ausbau der Industriekäse-Produktion. Der Fördermittelbescheid liegt vor, im nächsten Jahr wird gebaut. Da entstehen auch Arbeitsplätze. Allerdings: Moderne Anlagen bedürfen nun mal nur noch eines geringen personellen Aufwandes, dämpft Günther übertriebene Hoffnungen. Derzeit hat die Burgenlandkäserei 92 Beschäftigte. Acht bis zehn Prozent davon sind laut Günther Lehrlinge, man bemühe sich darum, sie nach der Ausbildung zu übernehmen.

Kunden in Italien beliefert die Burgenlandkäserei inzwischen auch direkt. Deshalb will man sich im Mai dieses Jahres erstmals auf der Lebensmittelmesse Cibus in Parma präsentieren. Nach Skandinavien, Japan und Korea geht Bibraer Käse über Zwischenhändler.

In Deutschland allerdings gibt es Bibertaler und Burgenländer nicht zu kaufen. Eine Ausnahme bilden da lediglich einige regionale Märkte und der Werksverkauf in Bad Bibra. Die betriebseigene Käsetheke, so Günther, habe ihren Umsatz in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. Man wolle ja schließlich den Leuten in Bad Bibra und Umgebung Gelegenheit geben, sich davon zu überzeugen, dass man hier was Gutes mache, sagt er. Deshalb werde man auch noch einmal darüber nachdenken, die Öffnungszeiten des Werksverkaufs kundenfreundlicher zu gestalten, wenngleich ein Verkauf am Wochenenden nicht in Frage komme.