Bundeswehr Bundeswehr: Letztes Gelöbnis des Bataillons 385
Weißenfels/MZ. - Letztmalig fand am Freitag ein feierliches Gelöbnis von 318 Rekruten des Panzerartilleriebataillons 385 in der "Sachsen-Anhalt"-Kaserne in Weißenfels statt. Bedingt durch die Umstrukturierung der Bundeswehr wird diese Einheit aufgelöst. Zahlreiche Gäste und Angehörige verfolgten die Zeremonie auf dem Sportplatz. Den weitesten Weg hatte wohl die Familie Kracher aus Dettenschwang in Bayern zurückgelegt. Nach einem ökumenischen Gottesdienst gab es eine Schweigeminute für die Opfer des Amoklaufes in Erfurt. "Ich halte es für angebracht, dass wir jetzt der Toten gedenken", betonte der Kommandeur, Oberstleutnant Gerhard Dette.
Alle politischen Kräfte in Deutschland würden darüber einstimmen, dass Gewalt, Völkermord und Terror nicht mehr ein beliebiges Mittel der Politik sein dürfe. "Die Verhinderung jeder Gewaltausübung und der Schutz bedrohter Menschen, ihres Lebens, ihrer Freiheit ist und bleibt oberstes politisches Ziel. In Übereinstimmung mit der UNO-Charta hat die Bundesrepublik Deutschland auf die Anwendung und Androhung von militärischer Gewalt zur Durchsetzung von politischen Zielen verzichtet", so Dette. Deutschland nehme jedoch das Recht auf individuelle oder kollektive Verteidigung in Anspruch. "Und Sie wissen alle, dass die Nato nach den Terroranschlägen im September den Beistandsfall ausgerufen hat", sagte der Kommandeur.
Zu Wort kam auch Kanonier Matthias Kretzschmar. "Für meine Kameraden und mich hat am 2. April ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Wir standen alle voller Erwartungen vor der Kaserne und ohne Vorstellungen von dem, was auf uns zukommen würde." Nach einem Monat seien die Rekruten ein Team, das an einem Strang zieht. "Jeder einzelne von uns wird nach neun Monaten Werte und Erfahrungen mit nach Hause nehmen, die ihm persönlich wichtig geworden sind und sein weiteres Leben bestimmen werden", meinte der Rekrut.